Ja, bitte, frag doch mal nach.
Ich komme berufsbedingt eine Menge rum, u.a. auch durch viele Werkstätten. Und was ich da so erlebe und sehe, veranlasst mich, alles möglichst selbst zu machen an meinen Fahrzeugen. Entsprechend habe ich meine Anlage gebraucht gekauft und selbst verbaut. Bevor jetzt ein Aufschrei der Entrüstung durch die Reihen geht: aufgrund meines beruflichen Standes habe ich die Ausbildung und Berechtigung dazu, inklusive GSP Berechtigung.
Die Anlage stammt aus einem A6 3,0L. Laut dem Fachbetrieb, der mir die Anlage verscherbelt hat und ursprünglich im A6 verbaut hatte, würden Injektoren und Kalibratoren genau zufällig auch für den 4L Cherokee passen. Jedenfalls hätte der Icom Vertreter dies anhand seiner Liste bestätigt.
Fahre zur Zeit blaue Injektoren mit C6-Kallis.
Na, die Anlage läuft und bei normaler Fahrweise ist auch alles weitgehend zufriedenstellend, aber beim Überholen fehlt ein wenig Bums.
Da läuft er aus dem Regelfenster raus und eindeutig zu mager.
Das schöne an der Flüssiggaseinspritzung ist ja, insbesondere für moderne Motoren mit OBD, dass das Motormanagement selbst bei schlechter Grundabstimmung auf den Motor, durch schnelle Ausregelung vieles wieder geradebügelt.
Dieses geht natürlich nur innerhalb eines bestimmten Bereiches - dem Regelfenster.
Na, und meine Grundabstimmung scheint eben nicht 100%ig zu passen. Der Abgastester zeigt ebenfalls an, dass im Moment der Umschaltung von Benzin auf Gas bzw umgekehrt jeweils eine neue Ausregelung stattfindet.
Über die Gefahren einer zu mager laufenden Anlage bin ich mir im Klaren!
Was mich an Icom im Moment am meisten stört, ist die schlechte Verfügbarkeit und das dünne Händlernetz in meiner Gegend. Mußte 100 km fahren, nur um einen neuen Tankeinfüllschlauch zu finden. Und Kalibratoren dieser Größe hat keiner auf Lager. Bestellungen ziehen sich und verlaufen teilweise im Sande. Zumindest dauert alles elend lange. Das Service-Netz ist noch "ausbaufähig"!
Ach, und jetzt bitte keine "Hättste besser bei einem Fachbetrieb einbauen lassen"-Ratschläge. Wie gesagt, ich komme ´ne Menge rum und sehe einiges. Der Verbau der Gasanlage ist im Grunde nichts sehr kompliziertes, wenn man weiß was man tut, aber sie ist sehhhhhrrrrr Zeit aufwändig, wenn man es sauber und ordentlich gemacht haben will! Und Zeit ist bekanntlich Geld. Und das will bekanntlich keiner ausgeben. Eine verbaute Anlage unter 3000,-EUR kann nach meiner Einschätzung eigentlich nur Murks sein, und die war ich nicht bereit auszugeben. Meine Anlage hat mich nur einen kleinen Bruchteil gekostet, so dass ich meine Kosten innerhalb von 3 Monaten wieder eingefahren habe. Dafür habe ich aber auch eben 4 Wochenenden dagesessen und gebaut und zerschnittene Kabelbäume gelötet.
Das Auslitern wäre im Grunde kein zu großes Problem, ist aber eine zeitaufwendige Geschichte: Benzineinspritzdüse ausbauen, rumfragen, wer so was macht, Termin vereinbaren, hinfahren, Aktion durchführen, wieder nach Hause fahren, Düse wieder einbauen.
Na, das kann man sich doch sparen, wenn man jemandem mit gleichem Fahrzeug findet, der richtig abgestimmte Kallibratoren eingebaut hat und einfach die Information der Kalli-Größe netterweise weitergibt.
Na, und den such ich eben hier.
Ach übrigens, Kaltstartschwierigkeiten habe ich keine! Selbst bei Minus-Temperaturen läuft der Motor einwandfrei!
Und es IST möglich mit der ICOM-Gasanlage den Motor nur mit Gas zu starten! Habe ich schon gemacht. Das Problem dabei ist das System manuell zu booten. Das kann man aber umgehen, wenn man die Anlage komplett auf Dauerstrom legt. Hat den Nachteil, dass man die Anlage mit dem Schalter manuell ein und ausschlten muss, also keine automatische Schaltung mehr über die Zündung hat. Einmal gebootet, bleibt sie gebootet, solange sie Strom hat, auch wenn der Motor ausgeht. Die Pumpe läuft allerdings dann hörbar weiter. Also muß der Pumpenstrom separat über die Zündung geschaltet werden, was das ziehen eines weiteren Kabels bedeutet.
Ich sehe für mich allerdings keine Notwendigkeit dafür, um auf Gas starten zu müssen. Die 50 Sekunden Umschaltzeit stören mich nicht und ich habe es ganz gern, wenn auch die Benzinanlage noch hin und wieder was zu tun bekommt, denn wie heißt es so schön: Was nicht gebraucht wird, verkümmert.
Also, für alle, die einen monovalenten Antrieb auf Gas anstreben - ist definitiv möglich mit der Icom-Anlage!