Frage zum 5 gang-Automatikgetriebe im Wrangler bezüglich Schaltvorgänge

Diskutiere Frage zum 5 gang-Automatikgetriebe im Wrangler bezüglich Schaltvorgänge im Wrangler JK Forum Forum im Bereich Wrangler Forum; Guten Abend in die Runde. Ich würde mich riesig freuen über über eine Hilfestellung. Mir gehts ums Getriebe. Ich habe hier um Forum mal einen...
Dr Schuh

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Guten Abend in die Runde.
Ich würde mich riesig freuen über über eine Hilfestellung.
Mir gehts ums Getriebe.
Ich habe hier um Forum mal einen sehr interessanten Beitrag gelesen den ich nicht mehr finde.
Und zwar ging es um den Betrieb mit einem Anhänger. Es wurde empfohlen Bei Anhängerbetrieb das Getriebe manuell zu schalten. und das mache ich auch so.
Der Verfasser des Beitrages schilderte es so, das man, wenn manuell in den 1. Gang geschaltet wurde und man anfährt, man spürt wenn der Wandler schließt oder so ähnlich... Wie gesagt, ich finde diesen Posting leider nicht mehr.
Was mir bei meinem Dicken auffällt ist, das ich wenn ich angefahren bin im 1. Gang mit Anhänger, es sich so anfühlt als ob er automatisch in den 2. schaltet. Ist aber nicht so, der 1. gang ist immer noch drinne. aber es fühlt sich so an als ob.
Im 2. das gleiche ...
Kann mir ein lieber Kollege hier mit einfachen Worten erklären warum das so ist ?

beste grüße
Ralf
 
lebch

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Ein Automatikgetriebe (Wandlerautomatik) besteht eigentlich aus zwei wesentlichen Elementen, dem Drehmomentwandler und dem eigentlichen Getriebe.
Der Drehmomentwandler übernimmt die Aufgabe der Kupplung im Vergleich zu einem Fahrzeug mit einem manuellen Schaltgetriebe.
Ist ein Gang eingelegt, also das Automatikgetriebe ist quasi eingekuppelt bei einem bestimmten Gang, dann ist quasi mechanisch der Motor mit dem Antriebsstrang verbunden.
Zwischen den Gängen, also beim Schalten oder beim Anfahren erfolgt die Kraftübertragung über den Drehmomentwandler, denn das Getriebe ist ja quasi ausgekuppelt. Hier spricht man auch vom Wandlermodus, man fährt im Wandlermodus.

Und das ist die Phase, wo man wo man fühlt, der kleine Gang ist es nicht mehr, aber der höhere Gang ist noch nicht drin. Das kann man selber gut nachvollziehen, fahre eine längere grössere Steigung, die Automatik ist dabei zu schalten, schaltet aber letztlich doch nicht oder gefühlt spät.

Bitte nur machen mit warmen Motor und warmen Getriebe!

Hier kann man natürlich etwas nachhelfen, bei einer solchen Steigung das Gas ganz kurz wegnehmen und der Wandler schaltet dann in der Regel. Oder auch manuell über den Ganghebel dem Getriebe sagen, er solle doch bitte schalten.

Im normalen Alltagsbetrieb kann man das alles vernachlässigen, einfach fahren, die Automatik macht zu 99.9999999999999 Prozent alles richtig.

Fahre ich einen Bergpass hoch (z.b. Schweizer Bergpässe), dann kann ich auch so normal fahren, die Automatik macht das schon. Oder ich habe Spass daran, ich möchte dem Auto helfen und schalte eben manuell, damit das Automatikgetriebe nicht (unnötig) lange im Wandlermodus fährt, von jeder Serpentine zur nächsten.

Warum ist der Wandlermodus schädlich ...... und das ist die Brücke zur Frage zum Anhängerbetrieb.

Der Wandlermodus is ja dazu da um zu schalten, also eine kurze Zeit während den Schaltvorgängen. Normalerweise ist ein Gang eingelegt und es ist eingekuppelt. Konstruktionsbedingt kann sich das Getriebe im Wandlermodus stark erhitzen, denn wie gesagt der Wandlermodus ist ja für die Schaltvorgänge.

Fährt man nun im Hängerbetrieb z.B. im 5-ten Gang, fast geradeaus, ganz leichter Anstieg, dann kann es sein, dass der 5-te Gang knapp zu streng ist. Die Automatik merkt das und geht in den Wandlermodus um allenfalls in den 4-ten Gang zu schalten. Der 4-te Gang ist aber dann fast wieder zu hoch, also weiss die Automatik nicht so recht was sie machen soll und das Automatikgetriebe fährt denn längere Zeit im Wandlermodus (soll ich schalten, soll ich nicht schalten). Oder die Automatik wechselt ständig zwischen dem Wandlermodus und zürück.
Je nach der Empfindlichkeit vom eigenem Popo, abhängig von der lauten Musik oder von den angeregten Gesprächen im Auto merkt das der Fahrer vielleicht gar nicht oder der Fahrer kennt die technischen/mechanischen Zusammenhänge gar nicht.

Das Automatikgetriebe erhitzt sich, überhitzt sich. Im besten Fall kommt eine freundliche Warnung im Display mit der Aufforderung zur Kaffee-Pause, im schlechtesten Fall überhitzt das Getriebe und es geht was kaputt.

Also, darum im Hängerbetrieb manuell fahren/schalten, damit immer ein Gang konkret eingelegt ist und das Automatikgetriebe nicht bei jeder kleinen Kuppe in den Wandlermodus schaltet.

Das gleiche gilt übrigens auch beim Offroad fahren, egal ob mit Untersetzung oder ohne Untersetzung. Fahre ich eine längere Strecke Offroad, speziell auch bergauf, dann sollte man immer mit einem manuellen Gang fahren, also nicht auf "D". Im Fahrmodus "D" geht das Getriebe immer wieder in den Wandlermodus, schaltet hin und her und das Getriebe erhitzt sich stark.
Fahre ich im manuellen Gang, dann versucht die Automatik nicht sofort zu schalten und lässt den gewählten Gang eingekuppelt, auch wenn ich mal vom Gas gehe.
 
Dr Schuh

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Vielen vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung :) .
Das war super Verständlich und Nachvollziebar.
Ich hab mir Deine Antwort ein paar mal durchgelesen und sacken lassen. jetzt hab ich es verstanden.
Für diese präzise Beschreibung möchte ich mich nochmals 1000 mal bedanken.
Ich habe den Eindruck, wenn ich manuell in den 1. schalte und anfahre, das da kurz eine Art schlupf zu spüren ist und es dann nochmal nach vorne geht. Das fühlt sich an wie ein Schaltvorgang, ist aber immer noch im 1.
Schalte ich dann in den 2. empfinde ich das gleiche nochmal.
Ich dachte mir das da eventuell nach dem Schlupf der Ladedruck einsetzt und es dann nochmal nach vorne geht ???
vielen lieben Dank nochmal
Grüße aus der Klingenstadt
Ralf
 

kb1089

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Eines der grundlegenden Probleme ist das keinerlei Adaptierung der Getriebesoftware auf den Diesel erfolgt ist.
Das sieht man an dem wirren Schaltverhalten, dass er bis ultimo dreht statt hochzuschalten und viel zu früh runterschaltet.

Die Beschreibung von lebch ist völlig korrekt. Mit dem manuellen Schalten verhinderst du einfach das die inadequate Software ihr Werk tut.
Das mündet dann häufig in abgebrannten Wandlern oder abgerauchten WÜK´s.

Eine Möglichkeit das manuell schalten zu umgehen ist die Getriebesoftware anpassen zu lassen was der Haltbarkeit des Getriebes und Wandlers sehr zuträglich ist. Ebenfalls dem Spritverbrauch.

Die Getriebe Kombi muss hinter dem Benziner keine 300 NM Drehmoment aushalten. Hinter dem Diesel sind es 600NM ohne das irgendetwas daran angepasst wurden.

Zuguterletzt kommt beim Diesel die zu kleine Auslegung der Kühlung hinzu, samt einen Getriebeölkühler der im WAKÜ integriert ist und kaum angeströmt wird. Vorallem nicht vom Viskolüfter.

Es ist ebenfalls essentiell das Getriebe aller 60.000km zu warten, d.h. Ölwechsel / besser Spülen damit der ganze Abrieb der WÜK aus dem Wandler kommt.

Ob der Wrangler als Zugfahrzeug für schwere Anhänger unbedingt das geeignete Fahrzeug ist darf man sich generell fragen.
 
JayC

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Es ist ebenfalls essentiell das Getriebe aller 60.000km zu warten, d.h. Ölwechsel / besser Spülen damit der ganze Abrieb der WÜK aus dem Wandler kommt.
Bezieht sich dieser Hinweis auf die Getriebe-Diesel-Kombination oder auch in Verbindung mit dem Pentastar ... also unabhängig vom Motortyp!?
 
Dreamland

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Na ja im Benziner tut er besser seinen Dienst. Aber auch hier halten die Wandler nicht ewig. Aber erheblich besser als im Diesel.
Gleiches Getriebe ist im wh 3.0 verbaut und verrichtet ohne Probleme seinen Dienst. Vernünftige Adaptation und haltbarer Wandler der leider im JK nicht passt.
 
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auch an Kb 1089 herzlichen Dank für den Beitrag auf meine Frage.
Es ist echt beeindruckend was in diesem Forum an geballten Fachwissen vorhanden ist.
Ich habe den 2,8 L und ich liebe ihn.
Ob er zum Anhänger ziehen die beste Wahl ist kann ich klar verneinen.
Ich ziehe täglich einen 2 T Anhänger und das seit 30 Jahren.
Auch habe ich noch ein anderes Zugfahrzeug mit dem das besser geht.
Aber es ist die schönste Art einen Anhänger zu ziehen mit offenen Dach bei schönem Wetter. Einfach Geil !
Für mich ist der Wrangler einfach das schönste Auto was der Markt zu bieten hat.
Gibt es den die angepasste Getriebesoftware nur bei Pauly ? oder eventuell auch im Rheinland ???
Ralf
 
Dreamland

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Gibt es auch von anderen Anbietern. Zb Speedsystems meine die sitzen im Pott.
Aber das Getriebe Steuergerät ist schnell ausgebaut und hin geschickt.
 

kb1089

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auch an Kb 1089 herzlichen Dank für den Beitrag auf meine Frage.
Es ist echt beeindruckend was in diesem Forum an geballten Fachwissen vorhanden ist.
Ich habe den 2,8 L und ich liebe ihn.
Ob er zum Anhänger ziehen die beste Wahl ist kann ich klar verneinen.
Ich ziehe täglich einen 2 T Anhänger und das seit 30 Jahren.
Auch habe ich noch ein anderes Zugfahrzeug mit dem das besser geht.
Aber es ist die schönste Art einen Anhänger zu ziehen mit offenen Dach bei schönem Wetter. Einfach Geil !
Für mich ist der Wrangler einfach das schönste Auto was der Markt zu bieten hat.
Gibt es den die angepasste Getriebesoftware nur bei Pauly ? oder eventuell auch im Rheinland ???
Ralf
es gibt mehrere die das machen. Die erforderlichen Anpassungen sind so offensichtlich das das keine Zauberei ist.

Für den Anwendungsfall würde ich das Fahrzeug aber defintiv wechseln oder mein Nutzungsverhalten ändern.
Er ist dafür nicht gebaut und die Anzahl der Schwachstellen sind da sehr lang. Auf Dauer wird das teuer.
 
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Ich kann mich von ihm nicht trennen...
Ich könnte kein Auto fahren das man auf 50 meter nicht mehr erkennt...
Manuell Schalten, kein Problem.
Desertstorm-Lüfter ist geplant, kam jedoch nie über 94 Grad Wasser Und 74 Grad im Getriebe.
Getriebesoftware mal schauen, wenn Sinnvoll trotz Manuel schalten, dann auch das...
Ich fahre zwar täglich Anhänger, jedoch nur 2 mal 5 Km täglich, und einmal in der Woche 2 mal 25 Km...
Also kein besonders hoher Anspruch an die Technik. Serviceintervalle halte ich immer ein, egal bei welchem Auto.
Bisher hatte ich als Zugfahrzeug aus dem Hause Jeep einen Grand Cherokee 3,1 L Diesel, dann einen Grand Cherokee 2,7L CRD, dann einen Cherokee KJ 3,7 L, dann nochmal einen Cherokee 3,7 L den ich noch besitze und täglich nutze als Zugfahrzeug. Der ist auch kein ideales Zugfahrzeug, aber er tut seinen Dienst täglich und ich liebe ihn genauso.
Mein Wrangler hat gerade mal 8000 Km auf der Uhr und freue mich einfach nur wenn ich ihn sehe.
Wenn dann mal was kommt, dann ist es halt so...
Im Gelände war ich noch nie, würd ich jedoch gerne mal probieren. Suche eigentlich sogar ein neues Hobby. Nur hier in der Region gibts scheinbar nix... Fals hier in der Region mal ein Stammtisch stattfindet wäre ich gerne dabei...
Ich hab nen JK 2,8 L Rubicon Recon.

Gruß Ralf
 
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