Es war ein langer, harter Winter...

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GC-Bernd

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Es war ein langer und harter Winter. Was bleibt da anderes zu tun, als am Jeep zu schrauben.

Begonnen hat das Elend bereits im Herbst, als mir die zugekaufte Schubstange während eines Laufes der Vorarlberger Trial Meisterschaft gebrochen ist.



Ich habe das Teil vorübergehend durch ein anderes gebrauchtes Zukauf-Teil ersetzt. Einige Zeit später bekam ich dann Nachricht vom deutschen Großhändler, dass das Teil einen Materialfehler hatte und ich eine Gutschrift bekommen sollte.

Mein Vertrauen war aber dahin. Daher kam wieder einmal eine Eigenbau-Lösung. Das Material ST 52 nahtlos 38x7,2 sollte halten und die Joints machen auch einen ordentlichen Eindruck. So wuchs also eine neue Schubstange unter den Dicken.







Als nächstes war der vordere Bumper an der Reihe. So sah es bis zum Winter aus:



Da eine neue Winde auf dem Plan stand und außerdem abspecken angesagt war, musste der dicke Bumper weg. Das Teil hat mir treue Dienste geleistet, war aber sehr schwer und hat unnötige Zentimeter beim Trial gekostet.

Das Ergebnis der Diät:





Wie bereits erwähnt, sollte eine neue Winde an den Granny wachsen. Um hierfür vernünftige Voraussetzungen zu schaffen, wurde vom Klimakompressor Abschied genommen.
Statt seiner wohnt dort nun eine weitere Lichtmaschine. Verwendet wurde eine originale Granny-Lima. Diese wurde mit einem Hella-Regler kombiniert und so verbaut, dass der serienmäßig Flachriemen weiter verwendet werden kann.



Anekdote am Rande: Ich war total happy, dass die Haube auch nach dem Anbau der Lima noch zuging. Als ich im Rahmen der üblichen Fahrzeug-Pflege kurze Zeit später die Motorlager wechselte, war es vorbei mit der passenden Haube. Neue Motorlager und der Motor ging nach oben! Das Ergebnis war das, was meine werte Gattin respektlos als Warze bezeichnet.




Die Lima liefert ihren Saft an eine zweite Batterie. Diese Exide wohnt gemeinsam mit einer Yellowtop nun in einer verschlossenen Box im Innenraum mittig auf dem Kardantunnel hinter den Sitzen.
Jede Lima steuert nun eine Batterie an. Die beiden Batterien werden nur bei Bedarf (winchen) über einen Schalter zusammen geschalten. So läuft die zusätzliche Lima mit der Exide weitgehend leer mit, bietet mir aber neben Power-Reserve auch einen vollwertigen Ersatz, falls die normale Lima während eines Wettbewerbs ausfällt.




Nachdem ich sowieso schon im Motorraum zu Gange war, musste auch gleich noch ein weiteres Manko des Granny Lebwohl sagen.
Der Viskolüfter musste einen E-Lüfter weichen.
Durch Zufall habe ich einmal bemerkt, dass der alte Audi 100/A6 einen Doppel-Lüfter hat, der vom Maß genial hinter den Granny-Kühler passt. Ebay sei Dank, fand sich ein solcher Lüfter für kleines Geld. Ich habe mir dann eine Hülse gedreht, auf die dann eine passende Mutter geschweißt wurde. Fertig war der Adapter zur Aufnahme des Thermostatschalters. Der zweistufige Schalter wird über ein Relais angesteuert, das in stromlosen Zustand durchschaltet. Betätige ich nun den Aus-Schalter im Auto, unterbricht das Relais den Kontakt zum Lüfter und schaltet mir statt dessen eine Warnlampe im Auto an, damit ich nach dem Wasserloch nicht vergesse den Lüfter wieder einzuschalten.







Die Hauptarbeit lag diesen Winter jedoch im Einbau einer 8274. Diese sollte hinter dem Beifahrersitz hinter den Käfigstreben Platz finden.
Zur Seilführung bohrte ich im Beifahrerfußraum den unter dem Wagen verlaufenden Uniframe dort an, wo dieser schräg hoch zum Motorraum läuft. In diesen Frame schob ich dann ein verzinktes Stahlrohr (3/4“). Durch mehrfaches Erwärmen mit dem Brenner und Biegen läuft das Rohr nun an einem Stück vom vorderen Bumper bis unter den Beifahrersitz. Vorne wurde das Rohr trichterförmig aufgezogen. Dann bekamen beide Enden einen Edelstahlring als „Seilfenster“ aufgeschweißt. Das Rohr selbst wurde mehrfach am Fahrzeugboden befestigt. Daneben laufen in Leerrohren die beiden Kabel von den Limas zu den Batterien.








Da der Granny mit Käfig und Longarms nicht unbedingt zu den Fliegengewichten und man ja auch einen gewissen Ehrgeiz bei der Teilnahme an Events nicht leugnen kann, musste ein Doppelkopf auf die 8274. Dieser wurde mit zwei neuen 6,7 PS Motoren bestückt.
Von der Optima laufen zwei Plus-Kabel zu zwei Not-Ausschaltern. Von hier aus geht es weiter zu den beiden Kontaktoren. Neben diesen „arbeitenden“ Kontaktoren findet ein Reserve-Kontaktor seinen Platz. Es wurde durchgängig 50 qmm Kabel verwendet. Die miteinander verbundenen Notausschalter erlauben das schnelle Abschalten der Winde im Notfall. Darüber hinaus kann so jeder Motor in Verbindung mit dem Fraulauf am Motor auch einzeln betrieben werden. Das war mir wichtig, falls einmal ein Motor ausfällt.
Geschalten werden Front- und Heckwinde von zentralen Schaltern in der Mittelkonsole. Die Heckwinde hat drüber hinaus noch eine Kabelfernbedienung. Die 8274 bekam zusätzlich eine Funkfernbedienung.

Wegen dem hohen Fahrzeuggewicht wurde die Standardübersetzung der 8274 beibehalten. Die Winde wurde komplett überholt und bekam einige Feinheiten wie z.B. eine neue, verstärkte Bremswelle. Auch die üblichen Lagerprobleme sollten nun nicht mehr auftreten. 50 Meter Kunststoffseil vervollständigen das Paket.
Vorne habe ich derzeit auf einen Haken verzichtet. Das Seil läuft so schön ins Führungsrohr, dass nur noch das Seilauge vorsteht. Das Seil an sich ist aber gut geschützt im Rohr. Vermutlich werde ich also mit einem Schäkel statt einem Haken arbeiten.









Was noch fehlt ist eine Form der Isolierung an den Kontakten der Relais. Hier dachte ich an Flüssigisolierung aus dem Bootsbereich. Diese wird einfach auf die Kontakte gepinselt und deckt diese dann ab.

Für Tipps, Hinweise und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.

Zum Schluss noch ein Schwank aus der Verkabelungs-Geschichte. Als ich alles verkabelt hatte, liefen die Motoren nur in eine Drehrichtung sauber. Ich habe dann sowohl die Mechanik gecheckt, als auch die Anschlüsse. Die Motoren hatten ihren Spinner auch bei gezogenem Freilauf. So konnte ein Klemmer in der Winch ausgeschlossen werden.
Die Kontaktoren waren auch richtig angeschlossen.

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Die Motoren liefen erst richtig, als ich den Plus-Strom der Schalter nicht mehr am Pluskontakt der Kontaktoren abgeriffen habe, sondern mit einem eigenen Kabel direkt auf die Batterie gegangen bin. Erklärung habe ich dafür allerdings keine.

So nahm ein langer harter Winter seinen Lauf und jetzt wirds Zeit für den Sommer. Das Auto wäre jetzt fertig.

Also vorläufig halt dann ....

Denn da war doch noch was mit 37 .....

Mein Dank geht an dieser Stelle an Onlymathe aus Reutte, der mir mit dem Stromlaufplan und der Verkabelung der Lima geholfen hat. Das war nötig, da die Granny-Lima normalerweise über die ECU angesteuert wird.
Weiterer Dank geht an Badtimothy, der sich bei einem Kurztrip nach Bozen in ungewöhnlich kompetenter Weise meiner 8274 angenommen hat.
 
mysticranger

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Was is mit dem alten Bumper passiert? :friday:
 

GC-Bernd

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Wer ist "Onlymathe aus Reutte" ??
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hallo hallo,
nettes wägelchen, ehrlich.

aber der alte gutaussehende bumper würde mir auch sehr sehr gefallen.
 
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