seesternschnuppe1
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Moin,
ich gebe hier einen kurzen Erfahrungsbericht bezüglich einer Gasanlagenstörung zum Besten.
Meine LPG-Anlage schaltete nach dem Erreichen der Verdampfer-Umschalttemperatur kurz auf Gas ein, und nach einer Sekunde wieder zurück auf Benzin. Bei meiner Fehlersuche ging ich wie folgt vor:
1. Testen, ob das Magnetventil am Tank öffnet. Es klackte beim Umschalten, also ging ich davon aus, dass es die Gaszufuhr öffnet.
2. Testen, ob das Magnetventil am Verdampfer öffnet. Es klackte beim Umschalten, also ging ich davon aus, dass es die Gaszufuhr öffnet.
3. Schlauchschelle nach dem Gasphasenfilter geöffnet: Gas strömte am Schlauch aus, aber, woher sollte ich ohne Manometer wissen, ob die Magnetventile voll öffnen und der Druck ausreicht, zumal die Anlage ja nach dem Umschalten gleich wieder auf Benzin umsprang? Zur Sicherheit mal den Filter auf der Gasphasenseite geöffnet. Der war ziemlich verklebt, also gewechselt. Zur Sicherheit auch den Filter auf der Flüssigseite vor dem Verdampfer geöffnet. Der sah gut aus, ist aber ein Pfennigartikel und wurde folgerichtig auch gewechselt. Quintessenz: Der Fehler bestand immer noch. Überforderung machte sich breit!
4. Ab in die Werkstatt und Diagnosegerät anschließen lassen. Fazit: Druck bei 0,28 bar was eindeutig zu wenig war. Die Werkstatt kippte tolle Flüssigkeit in den Schlauch der zu den Rails führte (totaler Blödsinn, aber dazu später!). Nach einem Testlauf, bei dem der Fehler noch bestand kam die Diagnose: Vermutlich kombinierter Temperatur- und Druckfühler am Verdampfer defekt. Quintessenz: Ersatzteil dort gekauft und mitgenommen, weil die Werkstatt nicht an den heißen Verdampfer ran wollte und ich eine 1 ½ stündige Anreise hinter mir hatte, da mein Einbauer, der 10 km von mir seine Werkstatt hatte, vor gut 2 Jahren in die Insolvenz rutschte und kein näherer Spezialist für meinen Anlagentyp greifbar ist.
5. Am nächsten Tag das Bauteil, das lediglich mit 4 Schrauben am Verdanmpfer befestigt war, abgeschraubt und ersetzt. Quintessenz: Gasanlage läuft wieder!
Ich löse mal auf, was mit dem Sensor passiert war:
Meine Anlage hat zwischenzeitlich 90.000 km auf dem Buckel. Das faszinierende beim Tanken ist, dass man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, was man da an Gas tankt. Es geht auch nicht um die Mischung also das Mischungsverhältnis zwischen Propan und Butan sondern es geht darum, was für ein Siffscheiß an sonstigen Bestandteilen (z.B. Paraffin) im LPG enthalten sind. Diese Bestandteile lösen sich nicht in der Flüssigphase aus, denn bei all meinen bislang praktizierten Auswechselungen des Flüssigphasenfilters, sahen die Filtereinsätze stets aus wie neu.
Das Fiasko entsteht, wenn das LPG im Verdampfer in die Gasform überführt wird. Dann fallen widerwärtigste klebrige Bestandteile aus, die nach dem Abkühlen aushärten. Man erkennt dies an den festbackenden Rückständen am Filtereinsatz der Gasphase, aber auch an den Innenwänden des Filtergehäuses. Der kombinierte Temperatur- und Drucksensor sitzt bei meiner Anlage unmittelbar am Verdampfer. An dem Drucksensor sitzt eine minimale Bohrung (kreisförmig vielleicht 1 mm im Durchmesser) über die der Druck auf den Sensor gelangen soll und dort in ein elektrisches Signal umgeformt wird, was dann an das Steuergerät gemeldet wird. Als ich das Dingen ausgebaut habe, war die Oberfläche des Sensors (Größe wie ein 2 Cent-Stück) komplett mit einem verhärteten Belag behaftet. Kein Wunder, dass der Sensor da versagt hat, weil die kleine Bohrung komplett verklebt war. Man kriegt diesen gehärteten Dreckscheiß mit Bremsenreiniger angelöst und kann es dann runterknibbeln.
Ich habe keinen Sinn darin gesehen, durch die 1 mm große Öffnung nun Bremsenreiniger einzuträufeln und darauf zu hoffen, dass sich der ganze Dreckscheiß so löst, dass es eine langfristige Lösung ist, also habe ich das Bauteil gewechselt.
Was vollkommen birnig ist, ist dass die Werkstatt irgendeine Zauberlösung in den Zulauf zu den Rails eingefüllt hat. Das ist Schwachsinn hoch drei, weil die festen Verbackungen sich unmöglich ohne manuelle Handlungen entfernen lassen. Und wer schon mal ein Rail zerlegt hat, das verklebt war, wird diese Aussage nachvollziehen können. Selbst wenn die Zauberlösung geholfen hätte, hätte sie vermutlich nur kurzzeitig Abhilfe geschaffen und vermutlich die angrenzenden O-Ringe an den Rails angegriffen.
Bisschen lang geworden, aber vielleicht hilfts ja dem Ein oder Anderen bei der nächsten Fehlersuche.
Gruß
Tom
ich gebe hier einen kurzen Erfahrungsbericht bezüglich einer Gasanlagenstörung zum Besten.
Meine LPG-Anlage schaltete nach dem Erreichen der Verdampfer-Umschalttemperatur kurz auf Gas ein, und nach einer Sekunde wieder zurück auf Benzin. Bei meiner Fehlersuche ging ich wie folgt vor:
1. Testen, ob das Magnetventil am Tank öffnet. Es klackte beim Umschalten, also ging ich davon aus, dass es die Gaszufuhr öffnet.
2. Testen, ob das Magnetventil am Verdampfer öffnet. Es klackte beim Umschalten, also ging ich davon aus, dass es die Gaszufuhr öffnet.
3. Schlauchschelle nach dem Gasphasenfilter geöffnet: Gas strömte am Schlauch aus, aber, woher sollte ich ohne Manometer wissen, ob die Magnetventile voll öffnen und der Druck ausreicht, zumal die Anlage ja nach dem Umschalten gleich wieder auf Benzin umsprang? Zur Sicherheit mal den Filter auf der Gasphasenseite geöffnet. Der war ziemlich verklebt, also gewechselt. Zur Sicherheit auch den Filter auf der Flüssigseite vor dem Verdampfer geöffnet. Der sah gut aus, ist aber ein Pfennigartikel und wurde folgerichtig auch gewechselt. Quintessenz: Der Fehler bestand immer noch. Überforderung machte sich breit!
4. Ab in die Werkstatt und Diagnosegerät anschließen lassen. Fazit: Druck bei 0,28 bar was eindeutig zu wenig war. Die Werkstatt kippte tolle Flüssigkeit in den Schlauch der zu den Rails führte (totaler Blödsinn, aber dazu später!). Nach einem Testlauf, bei dem der Fehler noch bestand kam die Diagnose: Vermutlich kombinierter Temperatur- und Druckfühler am Verdampfer defekt. Quintessenz: Ersatzteil dort gekauft und mitgenommen, weil die Werkstatt nicht an den heißen Verdampfer ran wollte und ich eine 1 ½ stündige Anreise hinter mir hatte, da mein Einbauer, der 10 km von mir seine Werkstatt hatte, vor gut 2 Jahren in die Insolvenz rutschte und kein näherer Spezialist für meinen Anlagentyp greifbar ist.
5. Am nächsten Tag das Bauteil, das lediglich mit 4 Schrauben am Verdanmpfer befestigt war, abgeschraubt und ersetzt. Quintessenz: Gasanlage läuft wieder!
Ich löse mal auf, was mit dem Sensor passiert war:
Meine Anlage hat zwischenzeitlich 90.000 km auf dem Buckel. Das faszinierende beim Tanken ist, dass man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, was man da an Gas tankt. Es geht auch nicht um die Mischung also das Mischungsverhältnis zwischen Propan und Butan sondern es geht darum, was für ein Siffscheiß an sonstigen Bestandteilen (z.B. Paraffin) im LPG enthalten sind. Diese Bestandteile lösen sich nicht in der Flüssigphase aus, denn bei all meinen bislang praktizierten Auswechselungen des Flüssigphasenfilters, sahen die Filtereinsätze stets aus wie neu.
Das Fiasko entsteht, wenn das LPG im Verdampfer in die Gasform überführt wird. Dann fallen widerwärtigste klebrige Bestandteile aus, die nach dem Abkühlen aushärten. Man erkennt dies an den festbackenden Rückständen am Filtereinsatz der Gasphase, aber auch an den Innenwänden des Filtergehäuses. Der kombinierte Temperatur- und Drucksensor sitzt bei meiner Anlage unmittelbar am Verdampfer. An dem Drucksensor sitzt eine minimale Bohrung (kreisförmig vielleicht 1 mm im Durchmesser) über die der Druck auf den Sensor gelangen soll und dort in ein elektrisches Signal umgeformt wird, was dann an das Steuergerät gemeldet wird. Als ich das Dingen ausgebaut habe, war die Oberfläche des Sensors (Größe wie ein 2 Cent-Stück) komplett mit einem verhärteten Belag behaftet. Kein Wunder, dass der Sensor da versagt hat, weil die kleine Bohrung komplett verklebt war. Man kriegt diesen gehärteten Dreckscheiß mit Bremsenreiniger angelöst und kann es dann runterknibbeln.
Ich habe keinen Sinn darin gesehen, durch die 1 mm große Öffnung nun Bremsenreiniger einzuträufeln und darauf zu hoffen, dass sich der ganze Dreckscheiß so löst, dass es eine langfristige Lösung ist, also habe ich das Bauteil gewechselt.
Was vollkommen birnig ist, ist dass die Werkstatt irgendeine Zauberlösung in den Zulauf zu den Rails eingefüllt hat. Das ist Schwachsinn hoch drei, weil die festen Verbackungen sich unmöglich ohne manuelle Handlungen entfernen lassen. Und wer schon mal ein Rail zerlegt hat, das verklebt war, wird diese Aussage nachvollziehen können. Selbst wenn die Zauberlösung geholfen hätte, hätte sie vermutlich nur kurzzeitig Abhilfe geschaffen und vermutlich die angrenzenden O-Ringe an den Rails angegriffen.
Bisschen lang geworden, aber vielleicht hilfts ja dem Ein oder Anderen bei der nächsten Fehlersuche.
Gruß
Tom