Servus Matthias,
für Neumitglieder empfiehlt es sich, kurz den Bereich "Vorstellung" zu besuchen und ein paar Worte zu sich und seinem Fahrzeug zu schreiben. Zwingt dich natürlich niemand dazu, aber es wird in dieser "Kneipe" gerne gesehen und erhöht deine Chancen auf fachlich fundierte Antworten ungemein
https://www.jeep-forum.de/forums/neuvorstellungen.44/
Zu deiner Frage:
um hier eine vernünftige Aussage treffen zu können, solltest du deine Anforderungen etwas präzisieren - je genauer umso besser kann man dir helfen... wenn du ein Eigenbauprojekt planst, sind zudem Grundkenntnisse in Physik unverzichtbar - dir sollten die Unterschiede zwischen Spannung (Einheit = V), Strom (Einheit = A) und Leistung (Einheit = W) bewusst sein und du solltest diese berechnen können. Gleiches gilt für benötigte Kabelquerschnitte und Sicherungen, sonst kann es bei Anschluss an die Fahrzeugelektrik auch mal teuer (zerschossene Steuergeräte) oder heiß (Kabel-/Fahrzeugbrand) werden.
- Strombedarf: welche Verbraucher mit welchen Verbrauchswerten willst du autark betreiben und wie lange? Nur so kann man die Batteriegröße und die weitere Technik sinnvoll berechnen...
- 230V: nur "Landanschluss" zum nachladen oder auch unterwegs verfügbar per Wechselrichter? Wieviel Leistung wird benötigt für die angeschlossenen Geräte? (vergiss es besser gleich eine Kaffeemaschine oder einen Fön per Wechselrichter betreiben zu wollen, sonst wird es sehr schwer und teuer...)
- das oben genannte "simple Trennrelais" mit einer Zweitbatterie solltest du streichen für den JLU (Euro 6, geregelte Lichtmaschine?)... es funktioniert aber die Lebensdauer deiner Batterien dürfte sich ohne Laderegler deutlich reduzieren...
- welches Budget steht dir zur Verfügung? z.B. Nassbatterie (AGM) vs. LiFePo4. Eine Nassbatterie(AGM) kann bis ca. 60% Ihrer Kapazität sinnvoll genutzt werden (100Ah reduzieren sich so auf ca. 60Ah nutzbar), eine LiFePo4 kann dagegen bis annähernd 100% ihrer Kapazität genutzt werden. Eine 60Ah LiFepo4 liefert damit eine annähernd identische Leistung wie eine 100Ah AGM. Vorteil LiFePo4 = deutlich kleiner und leichter, Nachteil= deutlich teuerer (Faktor 4-5).
- soll es ein fertiges System sein welches von Anfang an "alles kann" oder nachrüstbar sein? Ich würde z.B. mit wenigen hochwertigen Komponenten anfangen (Zweitbatterie, Laderegler), aber auf Erweiterbarkeit achten - sonst schmeißt du ggfs. alles wieder raus wenn du später Landanschluss oder Solar nachrüsten willst.
Mein Tipp falls du regelmäßig Campingplätze mit 230V-Versorgung anfährst (so hab ich angefangen - Kühlbox während der Fahrt auf Bordstrom, im Stand einfach auf Zweitbatterie umgesteckt): kauf dir eine gescheite AGM der 100Ah-Klasse und ein gutes Ladegerät dazu und pack beides ohne Festeinbau in dein Urlaubsgepäck. Zuhause vollgeladen und auf Campingplätzen nachgeladen kannst du so einfach und ohne Installationsaufwand deine Verbraucher versorgen und für dich selbst ausprobieren was du ergänzen möchtest und ob dein kalkulierter Strombedarf richtig war...
Gruß
Todi