.... also - mal ganz unter uns - machen wir den Versuch, mal ganz ehrlich zu sein.
Gefühlt seit ich denken kann, wurde der Auto-Käufer beschissen mit dem Papier, auf dem etwas zum Verbrauch seiner angedachten Kfz-Neuerwerbung aufgeführt wurde.
Mein erster eigener Pkw war 1984 ein gebrauchter BMW 318 - mit einer Neu-Karosse neu aufgebaut.
Der BMW ist eigentlich zweitrangig. Nur ich habe damals gelernt, dass man die Leute auf der Straße fragt, wenn
man etwas über realistischen Spritverbrauch wissen will oder evtl. noch regelmäßig Auto-Motor-Sport liest
Irgendwann hatte ich es gefressen
wenn Leistung gefragt ist und der Aufwand für das Futter bezahlbar
bleiben sollte, dann sollte man sich an K-Jetronic bzw. später KE-Jetronic orientieren.
Beim Verbrauch - laut Papier gab es da kaum einen Unterschied bei den einzelnen Mitbewerbern.
Viele Mit-Automobilisten haben damals einer Ideologie vertraut, ich eigentlich primär dem Inhalt meines
Geldbeutels. Ich habe es auch nicht wirklich kapiert, nur festgestellt und akzeptiert.
Mein Bares floss damals fast ausschließlich in Autos und vor allen Dingen Sprit ... .
Als Verbraucher - genaugenommen sind wir aber schon damals nicht korrekt 'informiert' worden.
Keines meiner Autos war jemals mit dem Verbrauch zu bewegen, der in irgendwelchen Prospekten/Papieren stand.
Und das lag nicht nur an mir. Selbst meine Freundin oder Frau, die meinem Auto teilweise bis zu 30% weniger
Sprit gönnten, kamen nie auf die abgedruckten Angaben. Wenn man das als 20- oder 25-Jähriger feststellt,
dann muss man für sich folgern, die einen 'nicht ehrlich sind', die anderen schauen nicht hin oder gar weg.
Okay - man (in dem Fall ich) wundert sich dann knapp 3 Jahrzehnte später nicht unbedingt, dass irgendwelche
US-Institute festgestellt haben, dass irgendein Kfz-Hersteller bei der Verbrauchsthematik nicht ganz genau ist.
Dass es scheinbar so lange 'unbemerkt' geblieben ist, hat mich dann schon eher verwundert.
Aber lohnt sich da irgendein Aufschrei oder lauter Gedanke - subjektiv eher weniger.
Abschließend - es spielt keine Rolle, ob/dass welcher Motor in welcher Liste aufgeführt ist.
Die Verfahren wurden bei allen Motor-Varianten kreativ gestaltet, weil es physikalisch notwendig war.
Außerdem - alle Dieselfahrzeuge arbeiten mit dem identischen Aufbereitungsverfahren für den Treibstoff, nur
eventuell unterschiedlicher Generationen. Alle Kfz-Hersteller beschaffen die Teile bei den identischen Lieferanten.
Da ist keine Luft für irgendein "bei diesem Motor wurde nicht beschissen".
Wenn das entsprechende Institut den Aufwand bezahlt bekommt, dann erbringt es den entsprechenden Nachweis.
Die einen haben nur 'offensichtlicher' getrickst, die anderen teilweise deutlich 'intelligenter'.
Dabei wusste alle, dass es auch ohne das verbotene Tricksen geht, man hätte nur aufwendigere Technologie
verbauen müssen. Das wollte keiner der Kfz-Hersteller. Denn bisher reichte es auch immer aus, dass die auf dem
Papier publizierten Werte erreicht werden - das hat man über Jahrzehnte gelernt.
Nebenbei - ein positiver Effekt von Corona ist, dass es in den letzten Wochen/Monaten selbst dem unsensibelsten Zeitgenossen aufgefallen sein muss, dass unsere Kfz-Verbrenner nicht das grundsätzliche Problem von Feinstaub und Co. sind. Nur geschrieben/publiziert wird darüber eher weniger.
Unabhängig davon und mal grundsätzlich angedacht: Was macht unsere westliche Industrie?
Tendenziell produziert sie die Artikel, die vom Verbraucher gewünscht werden.
Beim Kfz sind das aktuell angeblich E-Kfz - man kann diese E-Kfz derzeit überall bestellen.
Nur bei VW & Co. ist man nicht ganz 'unsensibel' - man glaubt nicht so an den prognostizierten Run.
Also hat man neben dem ID.3 parallel einen neuen Golf entwickelt (Verantwortung gegenüber dem Konzern!)
Gefühlt wird man den Golf brauchen können, denn wer will/
kann so einen ID.3 aktuell wirklich betreiben?
Man nehme in Berlin so eine Tiefgarage mit 70 oder 90 Parker (Einstellmöglichkeiten).
Wahrscheinlich kann man durchschnittlich so 5% dieser Parker entsprechend elektrifizieren, weil mehr die Infrastruktur nicht hergibt. Ich kenne so ein Beispiel von 72/3 bzw. 120/5(10).
Daher sehe ich es ganz entspannt wie das Thema ausgeht und verstehe durchaus die Chef-Etage von VW.
Aber jetzt habe ich etwas laut weiter gedacht und die eigentliche Intention dieses Threads verlassen.
Bodo