Die Geschichte des verlorenen Nabendeckels und ein 3D-Drucker als Helfer in der Not

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Die Vorgeschichte

Alles begann im Sommer 2016 beim Offroad-Festival im Tagebau Lichterfeld. Drei Kumpels aus dem Jeep-Forum (@catmanjag, @Mattschwarz und ich), drei Cherokee XJ und drei Tage und zwei Nächte im Gelände versprachen eine Menge Spaß. Das Tagebaugelände war riesig und sehr vielseitig. Der Regen in den Tagen zuvor aber auch am ersten Tag der Veranstaltung hat ein paar schöne Wasserlöcher hinterlassen.

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Erste Schäden und Wassereinbrüche wurden gleich vor Ort behoben:

Offroad-Festival2016 52_s.JPG

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Offroad-Festival2016 45_s.JPG
 
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Doch dann kam das Wasserloch, das eine meiner Nabenkappen für immer behalten wollte. Zuerst sah es aus wie eine kleine Pfütze in einer Fahrspur. Wir mussten für den bevorstehenden, ziemlich steilen Anstieg etwas Anlauf nehmen. Der Weg hatte schon leicht vertiefte Fahrspuren, von den Autos, die zuvor schon Anlauf genommen haben. Neben und zwischen den Fahrspuren gab es nur weiche Pampe, auf der zielführendes Anlaufnehmen nicht möglich war.

Mit der relativ geringen Bodenfreiheit unter meinen mit 30“-AT’s bereiften Achsen versuchte ich trotzdem, mich in den Spuren möglichst weit rechts zu halten, da sie dort nicht ganz so tief waren. Dafür aber war die Kante der Fahrspur um so weicher und ich rutschte schließlich mit den rechten Rädern über die Kante in ein ziemlich tiefes Wasserloch:

Wasserloch_03_s.JPG

Wasserloch_04_s.JPG



Mit meinen sperrenlosen Achsen und den AT’s war ich dort verloren. Die rechten Reifen standen fast komplett unter Wasser und machten überhaupt keine Bewegung mehr– das Wasser flutete auch langsam den Beifahrerfußraum. Dafür drehten die komplett entlasteten Räder auf der Fahrerseite fröhlich und frei vor sich hin. Vorwärts ging gar nichts, da muss eine Kante gewesen sein. Rückwärts ging es nur ein paar Zentimeter, wobei sich das Auto mehr nach unten eingrub als nach hinten Strecke zu machen.

Also montierte Gordon das Kinetik-Bergeseil am hinteren Bergeschäkel und Marc hat es dann im x-ten Anlauf geschafft, mit so viel Speed in das Seil zu fahren, dass meine Räder wieder etwas Gripp fanden und in einer wüsten Schlammschlacht halfen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen:

Wasserloch_05_s.JPG

Wasserloch_06_s.JPG

Wasserloch_09_s.JPG



Nach der Bergung war mir noch nicht aufgefallen, dass am rechten Vorderrad der Nabendeckel fehlte:

Offroad-Festival2016 56_s.JPG



Schließlich haben wir den Hügel dann doch noch erklommen:

Offroad-Festival2016 60_s.JPG



Ein Nissan versuchte einen anderen Weg – noch deutlich steiler, dafür ohne Möglichkeit Anlauf zu nehmen :omg:
…und schaffte es trotzdem:

Offroad-Festival2016 61_s.JPG

Offroad-Festival2016 64_s.JPG



Das Foto von der Heimfahrt Richtung Camp belegt, dass der Nabendeckel da schon verloren war. Gemerkt habe ich es aber erst zuhause.

Offroad-Festival2016 70_s.JPG



Fortsetzung folgt…

Offroad-Festival2016 74_s.JPG
 
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Ihr habt Recht, das war ein megageiles Event und für uns ein super-schönes Wochenende, an das ich gerne zurück denke. Schade, dass die OF-Series diese Wochenendfestivals (zumindest im Moment) nicht mehr anbietet.

Die jetzt aktuellen "rollenden" Events wie Five Mountains oder Six Dunes sind sicher auch klasse, aber zeitlich und finanziell eine ganz andere Liga.
 
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Geht die Geschichte auch weiter? 🤷🏻‍♂️
 
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Die Suche nach Ersatz

Nun ist es ja nicht ganz unüblich, dass nach Geländeeinsätzen ab und zu das eine oder andere Teil am Auto beschädigt oder eben einfach gar nicht mehr dran ist. Mit der Zeit habe ich mich also auch an den gelegentlichen Verlust von Kunststoffteilen, Schrauben oder auch mal einer 2“-Einschubabdeckung gewöhnt. Aber die seltenen Meyer-Bernitt-Dakar Felgen, die ich dem Verkäufer durch puren Zufall noch Wochen nach dem Kauf des XJ abluchsen konnte, hatten es mir angetan. Und die hübschen Nabendeckel gehören eben einfach dazu.

Hier ein paar Bilder, um mal einen Eindruck zu bekommen, um was es hier geht. So sahen die Felgen nach der Aufbereitung aus:

MB-Felgen 7Jx15 ET+15 20_s.jpg



Hier mit Nabenkappe:

164 Saarmund_s.jpg



Und nur die Kappe:

MB-Felgen Nabendeckel 6_s.JPG

MB-Felgen Nabendeckel 4_s.JPG



Nach etwas Sucherei im Internet war schnell klar, so einen Nabendeckel wieder zu bekommen wird nicht leicht. Eine Anfrage hier im Jeep-Forum bestätigte das leider.

Allerdings gab es auch paar nette Tipps, wie man sich noch behelfen könnte. Gordons Idee, nochmal hinzufahren und das Teil zu suchen, gefiel mir erst ganz gut. Aber dazu ist es dann doch nicht gekommen. Jeweils 140 km hin und zurück für eine aus meiner Sicht äußerst geringe Chance, die Nabenkappe nach Wochen im Wasser oder Schlamm wieder zu finden und die auffällige Zurückhaltung aller in Frage kommenden Suchhelfer, ließen mich diese Option verwerfen.

Svens Idee, das Ding einfach nachzudrucken, hatte ich auch schon. Damals hatte ich aber noch keinen für Experimente geeigneten Zugriff auf einen 3D-Drucker. Die etwas komplexe Geometrie der Kappe mal eben im CAD-System nach zu modellieren, würde auch nicht ganz einfach werden. Und auch die Oberflächengüte von den damals in Frage kommenden Druckern hat mich nicht wirklich überzeugt und hätte aufwendige Spachtel- und Lackierarbeiten nach sich gezogen. Und schleifen, spachteln, lackieren sind Themen die mir so überhaupt gar nicht liegen. So habe ich auch diese Lösung erst mal zurück gestellt.

So vergingen Wochen, Monate, Jahre in denen ich immer wieder ins Internet schaute und die einschlägigen Marktplätze verstärkt nach gebrauchten aber auch nach neuen Nabendeckeln durchforstete. Dabei habe ich etliche andere auch schöne Nabendeckel entdeckt. Aber der Nabenlochdurchmesser von 70 mm schränkten die passenden Alternativen schon erheblich ein. Und dann sollten die Kappen natürlich auch optisch noch halbwegs zu den Felgen passen. So konnte ich die in Frage kommenden Nabendeckel, von denen ich dann ja auch mindestens vier Stück brauchte, an einer Hand abzählen. Und wenn dann am Ende für vier passende und optisch gerade mal so eben brauchbare Nabendeckel 100 € und mehr aufgerufen wurden, konnte ich mich doch ganz gut zurückhalten.

Fortsetzung folgt…
 
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Zwei Nabenkappen würden doch reichen. Ich hab mein Auto noch nie von beiden Seiten gleichzeitig gesehen.
 
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Zwei Nabenkappen reichen zwar schon, aber der Geist des Fahrers oder Besitzers kann damit nicht leben. Das ist dann ein weiteres Problem.
ODER?

Gruß aus der Mitte von Deutschland
 
Thema:

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