Im KK ist die Automatik-Getriebelöfamilie NAG1 vertreten, genauer gesagt das W5A580 von Mercedes.
Dieses von Mercedes stammende Getriebe baute Chrysler in Lizenz nach.
Gerne wird in ein Original Mecedes-Getriebe ein Fuchs ATF 4134 / 4400 / ATF 1 reingeschüttet und das würde da auch gut sein. Aber es handelt sich ja um einen Jeep mit Mercedesgetriebe und da schauts leicht anders aus.
Bis aufs ATF1 hatte ich ATF 4134 und 4400 schon drin und weils Schaltprobleme gab wurden diese dann kurzerhand wieder rausgeschmissen.
Dann hab ich Chrysler kontaktiert und gefragt warum es mit diesen Ölen Probleme gibt, da sie doch bei Mercedes Anwendung finden und von Fuchs empfohlen werden.
Die Antwort von Chrysler; da W5A580 selbst von Chrysler hergestellt wird, aber in erworbener Lizenz von Mercedes, nimmt Chrysler als Einlauföl ein vollsynthetisches Produkt und gibt hierfür die Spezifikation ATF +4 vor.
Das bedeutet, dass ein ATF-Öl mit der Freigabe ATF +4 zur Anwendung kommen muss. Also kein ATF 4134,- 4400- oder ATF 1.
Und seit ich diese ATF +4-Variante praktiziere gibt's nicht die geringsten Probleme mehr.
Es gibt nicht recht viel Hersteller mit dieser Freigabe.
- Mopar ATF +4, ist aber sündhaft teuer.
- Dann gibt's das AFF +4 noch von Ravenol und von Valvoline.
- nach weiteren Herstellern hab ich mich nicht umgesehn
Es geht also nicht darum was all die Hersteller für den KK empfehlen, sondern dass wirklich die
ATF +4-Freigabe zum tragen kommt.
Ravenol und Valvoline hatte ich beides schon im Einsatz.
Wechsle das ATF jährlich, aber nur das sich in der Ölwanne befindliche, da der Rest im Wandler verbleibt, deshalb jährlicher Wechsel.
Wennst es komplett raushaben willst, musst es mittels abpumpen raus machen lassen.
Mit Ravenol ATF +4 hab ich die besten Erfahrungen. Absolut saubere Schaltvorgänge und ganz tolle Laufkultur. Keine Störschaltungen.
Davon kostet das 20-ltr.-Gebinde so um die 160€. Aber das ist echt super.
Als Ölfilter mit Ölwannendichtung nehm ich den:
Hydraulikfiltersatz, Automatikgetriebe MANN-FILTER mit Ölwannendichtung
Die Schrauben der Ölwanne werden nur mit 8-9NM angezogen (glaub ich jetzt aus dem Stehgreif).
Nun zur Ölstandmessung:
Der KK hat auf der ATF-Öleinfüllöffnung (beim Diesel rechts neben dem Kühlwasserausgleichsbehälter) einen schraubbaren Verschlussstopfen.
Und zur Ölstandmessung wird dieser Stopfen runter geschraubt und dann wird mittels eines Messstabes durch diese Öffnung gemessen.
Vor der Messung sollte das Öl am besten 80° haben (je nach Witterung ca. 30 km fahrn).
Dann den KK nicht abstellen und alle Gänge (P> R> D> 1> 2> 3> 4> D> P) im Stand je 10 sec. durchschalten (auf Bremse steigen sonst rollt er).
Motor weiter laufen lassen und Schalthebel auf "P" stellen.
Durch die ATF-Einfüllöffnung nun den Ölmessstab rein, und zwar nicht vollständig dass der Griff bis zum Einfüllrohr reichen würde, sondern nur so weit bis der Messstab an der Ölwanne anstößt; das macht sich durch einen leichten Widerstand bemerkbar. Der Messstabgriff schaut dann noch ca. 20-30cm aus dem Einfüllstutzen raus). Den Ölmessstab nun wieder rausziehn und ablesen.
An der Messseite des Messstabs ist eine Skala und da kann der Sollbereich bei 80° abgelesen werden (ist ein ca. 1 cm breiter Streifen und steht 80° drauf).
Siehe Abbildung:
https://www.kfzteile24.de/images/articles/t/full/0101/FEBITIPP38023_D.PDF (hier ist aber der Verschlussstopfen beim Mercedes-Getrieben abgebildet. Der Jeep hat nen schraubbaren Stopfenverschluss aber der Messstab ist identisch.
Der Ölmessstab kann wie schon oben erwähnt, bei z.B. bei Amazon, eBay erworben werden oder auch wo anders.
Achte aber darauf, dass es nicht der billigste ist, da sonst das Ablesen des Ölstands verschwommen sein kann. Und versichere dich beim Verkäufer noch mal, obs definitiv für den Getriebeöltyp vom KK passt.
Wennst einige € mehr ausgibst und den Febi 38023 nimmst, bist auf der sicheren Seite.
Nach der Messung den Messstab unbedingt wieder raus und den Verschlussstopfen wieder reindrehn.
Achte beim Öl unbedingt auf die Chrysler-Freigabe ATF +4 (siehe oben).
VG
Max