Hallo,
O.k. dann man einen damals verfassten Bericht – den habe ich direkt danach im Touaregforum abgeliefert. Die Frage nach der Haftung kann ich erst Anfang der Woche beantworten. Da muss ich mal nachsehen. Übrigens waren die Defender-Ledute und auchd er kurze G schon ausgedehnt in Afrika. D.h. es waren nicht nur Anfänger dabei und begeistert waren alle.
Die Reise selbst führte in die Grenzregion Italien-Frankreich mit dem Ausgangspunkt Bardonecchia. Das Autofeld war bunt: 2 Touaregs, 1 ML, 2 Sonatas, 1 Cherokee, 1 Grand Cherokee (altes Modell), diverse Toyatas (Buschtaxi, J8), ein Patrol, ein kurzer und ein langer G sowie ein kurzer Defender und 2 lange sowie ein L200. Die Truppe war zwar recht groß aber sehr homogen. Die Guides von Offroad waren Spitzenklasse.
Dort in Bardonecchia hatten wir ein sehr gutes Best Western Hotel als Ausgangspunkt für die ersten 3 Tage. Schon der erste Ausritt lies mich arg zweifeln, ob ich da richtig bin. Das arme Auto auf den Gerölltrecken und dazu diese schmalen Felswege. Aber egal: man gewöhnt sich dran. Als Grundvoraussetzung würde ich unfallfreies Bewältigen von Tiefgaragen als wichtigste Basis ansehen.
Am 2. Tag gab es ein besonderes Highlight: den Aufstieg auf über 3.000 m (bzw. knapp darunter je nach Navi). Eine Wahnsinnstour mit beeindruckenden Bildern und Aussichten. Oben auf dem Gipfel konnte dann jeder der wollte, einen ordentlichen Steilhang aus Geröll bewältigen. Ich habe mich da nicht hoch getraut, da ich den Wagen bald gegen einen V8 tausche (mittlerweile geschehen) und ihn daher schonen wollte (so weit es ging).
Am besten ging den Steilhang ein Jeep Grand Cherokee (der Vorgänger des aktuellen Modells) hoch. Absolut souverän zog er ohne ein Radzucken bedächtig den Weg hoch. Der ML versuchte es als einziger der SUV-Klasse. Und mußte 2x ansetzen. Beim ersten Mal viel zu schnell, klappte es im 2. Anlauf. Wirklich souverän ging es aber nicht ab. Der L200 dagegen ging deutlich besser und auch der kleine Cherokee hatte kein wirkliches Problem.
A/T-Reifen waren Pflicht und das auch zu recht. Wir hatten keinen einzigen Reifenschaden (bis auf den Schlitzer im Patrol einem der Guideautos – der Reifen war aber noch intakt). Für mich war die Tour eine eindrucksvolle Demonstration der unterschiedlichen Offroadansätze.
Eine Lehre: Verschränkung ist wichtiger als Sperren. Noch wichtiger sind aber anständige Reifen und Reifengrößen.
Mit meinen 235/60 R18 von Goodyear war ich zwar onroad perfekt – offroad bei dem Gewicht des Touareg hätte es aber ein wenig mehr Gummi sein können. Besonders die Aufstandsfläche paßt nicht so recht zum Gewicht. Und nach einem Probesitzen im G weiß ich jetzt auch, wie übersichtlich ein Auto sein kann…
Die großen Stunden des Touareg kamen aber auch. Er ist z.B. deutlich wendiger als die meisten „echten“ Offroader. In den Spitzkehren heißt das weniger Rangierarbeit. Das Getriebe ist einfach perfekt. Ich habe garantiert am wenigsten von allen Teilnehmern gebremst, da ich dank Untersetzung und den Tiptronicmodus bei jeden Fahrbahnverhältnissen den Motor effektiv bremsen lassen konnte. In der Regel im 3. Gang ging es bergab – auf Geröll mit Untersetzung auf schmalen Asphalt ohne. Breite Asphaltstraßen lassen sich im Gebirge am besten im Sportmodus der Automatik absolvieren – die vermeidet viele sinnlose Schaltvorgänge.
Dann sind die Rampenwinkel und die Bodenfreiheit des T. auch absolut überzeugend. Auf Geröll bin ich im Offroadmodus im Komfortmodus gefahren (die Ölwanne wollte ich nicht als Puffer benutzen). Nur 2x habe ich sicherheitshalber kurzzeitig den Extralevel benutzt.
Der Motor ist natürlich auch bei Anstiegen nicht zu schlagen. Allerdings war ich erstaunt, wie gut z.B. die Defenders bergauf gingen. Mit ihren 130PS waren die gut dabei.
Meine große Stunde war der Abstieg vom 3.000er. Da auf der Geröllstrecke durch viele Fotohalts die Gruppe auseinandergerissen war, hatte ich nach vorne Platz und konnte auf der dann feldwegartigen Strecke Rally fahren (sehr gut einsehbar, kein Gegenverkehr). Und das kann der Touareg perfekt. Leichte Drifts in den Kurven, das Gelände-ABS lief auch perfekt. Das war ein unglaublicher Spaß.
Die nächste Tour ging nach Cuneo in Italien. Natürlich nicht über die 98 km Standardverbindung. Hier gab es zwar einen hohen Asphaltanteil, aber durch eine sehr schöne Landschaft. Cuneo selbst hat den Vorteil, kein Touristenort zu sein. Dort blieben wir 2 Nächte um dann abschließend die reifenmordende ligurische Grenzkammertour unter die Räder zu nehmen. Geröll und Enge und das viele viele Kilometer. Dazu Aussichten und ein Spaß ohne Ende. Schlußpunkt war dann Menton an der Cote direkt an der italienischen Grenze. Das grenzte dann fast an einen kleinen Kulturschock.
Es war eine tolle Tour, die ich nur empfehlen kann. Dieser Urlaub wirkte wie sonst 3 Wochen und ich kann nur sagen: sehr gute Organisation und Begleitung durch die Offroadtruppe und ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Allerdings habe ich auch 2 Blessuren zu beklagen: einen „Striemen“ durch einen Ast an der Fahrertür (sollte aber polierbar sein) und vorne links an de Stoßstange offensichtlich einen Parkplatzschaden, denn da ist jetzt mehr Material als vorher. Das dürfte aber auch noch ohne Lackierung behebbar sein.
Mein Hauptproblem war der Dreck: Staub im und am Auto. Ansonsten lief alles perfekt: insgesamt bin ich über 4.000 km in den 10 Tagen mit An- und Abreise gefahren. Es gab keinerlei technischen Probleme. Nur das Heckfenster klemmte einmal beim zuschlagen. Ansonsten glänzte der Touareg durch Problemlosigkeit. Er ist sicher nicht der perfekte Geländewagen: als Allrounder aber absolut top und für mich persönlich das beste da universellste Auto der Welt. Gerade die über 3.000 km Autobahn und Landstraße waren dank diverser Helferlein so streßfrei wie sicher bei keinem der anderen Teilnehmer. Einfach perfekt.
Nun ja. Der oben erwähnte V8 erhält den Unterfahrschutz und die Schwellerrohre. Über die Türfolien denke ich nach den Erfahrungen noch mal nach. Dann kann nächstes Jahr Kroatien kommen… Ende
Nachtrag: In Auswertung der Tour habe ich dann doch einen Rubicon JK gekauft – das ist einfach eine andere Welt. Allerdings hätte ich auch gerne mal einen Commander mit 2“ Höherlegung dagegen getestet. Der dürfte im Gelände besser gehen als der Touareg und trotzdem auf langene Autobahntouren sehr angenehm zu fahren sein.
Zum Urteil zum Touareg stehe ich aber uneingeschränkt: mit dem V8 ist er noch besser und das erste Auto, das mich nicht nach einem relativ kurzem Zeitraum wieder von einem neuen Auto träumen lässt. Daher werde ich den SRT8 jetzt auch verkaufen. Der Rubi und Der Touareg sollten doch reichen. Ein paar Bilder (die letzten zeigen doch deutlich, warum der Rubi der Rubi ist... :lol: )