Abenteuer am Berg - Radwechsel

Diskutiere Abenteuer am Berg - Radwechsel im Reisen und Touren Forum im Bereich Allgemeines; Irgendwann musste es einmal passieren, das war mir klar. Aber ausgerechnet dort, in 23km Entfernung zur ersten mir bekannten menschlichen...
Bergfahrer3039

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Irgendwann musste es einmal passieren, das war mir klar.

Aber ausgerechnet dort, in 23km Entfernung zur ersten mir bekannten menschlichen Behausung und 26km und 1400 Höhenmeter weg von einer Werkstatt.
Ausgerechnet dann, wenn ich alleine unterwegs bin und neue Strecken und Spielplätze erforschen wollte.
Zum Glück war ich so hoch am Berg, dass ich wieder ein schwaches Mobilfunksignal hatte, in der Bergflanke war nämlich Funkstille.
Dieses Wochenende ist Traumwetter und so startete ich gestern früh, um einige mir noch unbekannte Routen in den Seealpen zu fahren.
Mal sehen, was sich an 2 Tagen so alles Neues entdecken lässt.

Gestern nachmittags um 4 kam ich in Ventimiglia an und startete von Dolceaqua in den südlichen ligurischen Grenzkamm.
Nach gut 10km km traf ich 2 Fußgänger aus Nizza, die ihr Auto (ein SUV) aufgrund des üblen Straßenzustandes unten stehen ließen und lieber wanderten.
Sie freuten sich, jemanden zu begegnen, weil sie schon seit dem Morgen unterwegs waren und noch keinen einzigen Menschen sahen.
Gottverlassene Gegend, dachte ich mir.

Wir unterhielten uns noch, sie waren nachmittags um 5 auf dem Rückweg und ich wollte noch zur Tete d'Alpe hoch und dann beim Rifugio Muratone das Nachtlager aufschlagen.
Der Weg hoch zur Tete d'Alpes (1587m) ist sehr schmal und ausgesetzt, von groben Steinen übersät und ziemlich zugewachsen. Dazu überall rasiermesserscharfe Steine jeder Größenordnung, von 10cm bis zu einem Meter Größe. Manchmal auch im dichtem Gras am Fahrbahnrand versteckt und plötzlich hoppelt es, wo man Gras vermutete.
Die Blick hinüber zum Monta Grai war ein Traum, dahinter der Monte Saccarello, wo die Forumstour endet.

Inzwischen war es schon spät geworden und ich begann den Abstieg und Weiterweg, allerdings nicht wie üblich in einer Gruppe in Trailgeschwindigkeit und Untersetzung, sondern wollte einigermaßen zügig weiter zum Rifuigio Muratone.
Auf 1500m Höhe auf einer Steilabfahrt kurz vor einer Abzweigung dann ein kurzes Rumpeln vom rechten Hinterrad, gefolgt von einem feinem Zischen. Ok, die Luft geht langsam aus (und nicht schnell) und ich konnte die gut 50m Rumpelweg noch runterfahren bis zu einem Abzweig, wo ich versuchte, zum Radwechsel einigermaßen gerade zu stehen. Erstes Glück im Unglück. Als ich ausstieg, konnte ich zusehen, wie die Felge innerhalb der nächsten halben Minute sich auf den Reifen setzte.

Der Blick aufs Handy zeigte mir Einwahlversuche ins Netz und so ging ich ein paar Meter weiter, bis ich Empfang hatte. Zweites Mal Glück. Zur Not könnte ich Hilfe rufen, aber wie sollte die hier hochkommen… mit dem Helikopter ??
Naja, so schlimm war es ja nicht, ist ja nur ein Reifenwechsel, dachte ich mir. Da mein Zeitfenster bis zur Dunkelheit nur 1,5 Stunden waren, musste ich schnell handeln.
Aber wo ist der Wagenheber ? Im Kofferraum gesucht, unter den Sitzen, unter dem Auto überall…fürs Internet reichte der Empfang nicht, hatte nur E.
Bedienungsanleitung rausgekramt, Seite 224, 265ff…da stand alles, wie man ihn ansetzt, was man nicht machen soll und, und, und… Es stand nicht, wo ich ihn finde, dafür findet man viele Bilder, wie man ihn ansetzt.

Also musste mir die Jeep-Hotline (Mobilitätsgarantie) schnell weiterhelfen. Die Dame von der Hotline war leider wenig kooperativ und meinte nur: “woher soll ich das wissen, wo der Wagenheber ist“. Als ich sie darum bat, mich an einen Ihrer Servicepartner zu verbinden, der wisse bestimmt, wo man den Wagenheber findet. Sie könne nur einen Reparatur bzw. Abschlepp-Auftrag annehmen. Thema beendet, niemand (außer im Jeep o.ä) kommt hier hoch.
Dann versuchte ich Marc (Todi) zu erreichen, aber der war grade nicht beim Telefon, dann Julian (Luigi), der mir den entscheidenden Tipp des gestrigen Tages gab: „Kurz vor der Stoßstange ist nochmals so ein kleines Fach….“ Drittes Mal Glück im Unglück.:up:

Die Rettung … endlich. Zufällig hatte ich genügend Holzunterlagen dabei, da die Hubhöhe des Wagenhebers nicht für Höherlegung und große Reifen ausgelegt ist.
Der Rest verlief einigermaßen geordnet, aber ganz alleine kommt man bei solchen Reifenwechseln schon ins Schwitzen. Die 37 Zöller haben ein Gewicht, das man nicht vermuten würde. Erst mal mit dem Multitool die Rückleuchte abklemmen, dann noch die Radsicherungs-Schraube aus dem Handschuhfach finden. Bisher alles gut.
Dann die Radschrauben lösen, die waren derart fest, dass sie weder mit Kraft noch mit Fußtritten zu bewegen waren. Ein massiges Holzteil mit viel Wucht half. Der Schlüssel vom Jeep hält mehr aus als man ihm zutrauen würde und auch der Wagenheber ist funktioniert sehr gut !

Als endlich die Schrauben gelöst waren, wollte ich das Rad abnehmen, aber es wollte sich nicht abnehmen lassen. Selbst massive Fußtritte und dann noch meine massigen Holzteile brachten keine Reaktion. Also schaute ich mich um und fand gleich um die Ecke ein Hinweisschild mit einem schweren 2m hohen Holzpfosten, das an einem Fels lehnte und nicht im Boden verankert war. Das kam ja wie gerufen. Mehrere weit ausgeholte gezielte Stöße Richtung Felgenrand brachten den Erfolg. Rad ist ab !
Erst einmal die Auflageflächen sauber machen, ein Multitool ist eine praktische Sache und dann das Reserverad montieren, was aufgrund des hohen Gewichts von geschätzten 40-50kg der 37-Zöller für einen Ungeübten eine Herausforderung ist, ebenso die Rückmontage des defekten Rades an der Kofferraumklappe.

Aber es verlief alles besser als gedacht und nach ca. 1 Stunde gegen 21:00 konnte ich den Rückweg antreten. Auf die geplante Weiterfahrt verzichtete ich lieber, da ich bei dem dort vorkommenden Gestein kein Risiko eingehen wollte. Beim Runterfahren bin ich direkt über den Bergkamm gefahren und ich durfte tolle Ansichten von „Ventimiglia by night“ erleben.

Um 23:00 war ich wieder auf der Autobahn und heute früh um 7 kam ich nach 780km Fahrt mit zwei kleinen Pausen zuhause an.

Der Wochenend-Trip verlief etwas anders als geplant, aber jetzt weiß ich wenigstens, wo im Jeep der Wagenheber ist;). Danke auch an Marc, der meine Nachricht um kurz vor 9 abends erst gesehen hatte und mir per SMS noch eine perfekte Fotodokumentation des Wagenheber-zugangs zukommen ließ (Du solltest Jeep dabei unterstützen, sinnvolle Bedienungsanleitungen zu schreiben). Die Nachricht kam bei mir an, als ich schon auf Ventimiglia runterblickte.

Finde es super, wenn Jeeper zusammenhelfen !


Der Blick von der Tete d'Alpe zum Monte Grai, rechts dahinter der Monte Saccarello (2249m), der höchste Berg der Seealpen und Endpunkt der Forumstour.



Wanderwege und Mountainbike-Routen sind manchmal etwas praktisches;)
Vor allem, wenn die Pfosten der Beschilderung nur angelehnt sind und man sie kurzfristig zweckentfremden darf.


..alles läuft..



Hinweispfosten wieder auf vorheriger Position;)



Diesen Weg (an Ecke Haarnadelkurve nach links mit Reversieren) hätte der Abschleppdienst hochfahren müssen:hehe:



Ventimiglia by night (ganz aus Versehen bin ich zu diesem Blick gekommen:))
 
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Todi

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Schön, dass noch alles geklappt hat... aber das kommt davon - Männer in deinem Alter sollten nicht ohne Begleitung solche Touren fahren... ;):beerchug:
 
Dreamland

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Mensch du, alles am Jeep umbauen lassen was geht für schwerstes Gelände und dann rufst du die Hotline an und fragst nach dem Wagenheber......
 
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Hallo Bergfahrer
Ich fühle mit Dir ...
Ich müsste fremde Hilfe anfordern und deswegen bis zum Morgen auf dem Berg ausharren.
Was denkst Du: hätte Dir eine (oder 2-3) Reifennotfüllspraydose (oder wie das heisst) geholfen?
Ich bin gerade sehr nachdenklich geworden...
Beste Grüsse
Markus
 
Bergfahrer3039

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und so ein Teil sollte vielleicht noch Platz in deinem Auto finden.
Danke Julian, ich war aber mit meiner Spezialunterlage (mit Werbung nach unten;)) ganz zufrieden. Es hat alles gut funktioniert.
Bei Deiner Variante hätte ich eine leichte Gewichtsersparnis, aber meins kostet nix:hehe:

Hallo Bergfahrer
Ich fühle mit Dir ...
Ich müsste fremde Hilfe anfordern und deswegen bis zum Morgen auf dem Berg ausharren.
Was denkst Du: hätte Dir eine (oder 2-3) Reifennotfüllspraydose (oder wie das heisst) geholfen?
Ich bin gerade sehr nachdenklich geworden...
Beste Grüsse
Markus
Schön, von Dir zur hören Markus.:up:
Ich nehme die Dinge meist ziemlich gelassen. Hab mir einfach überlegt, welche Möglichkeiten es gibt und dann ist es ja gut geworden.
Schlimmstenfalls hätte ich den Rucksack gepackt und wäre die 5 Stunden runtergelaufen, was wäre mir denn übrig geblieben.
Das Loch in der Reifenflanke war deutlich zu groß für eine Spraydose. Hatte eh Glück, dass die Luft nicht sofort raus war, sonst hätte ich auch noch die Felge ruinieren müssen, um die 50m auf die Ebene runter zu kommen.

Mensch du, alles am Jeep umbauen lassen was geht für schwerstes Gelände und dann rufst du die Hotline an und fragst nach dem Wagenheber......
Das war mir schon klar, dass ich jetzt aufgezogen werde, weil ich nicht weiß, wo der Wagenheber versteckt ist.
Aber dass es die Hotline nicht weiß, finde ich nicht toll.
Außerdem hatte ich im Leben bisher erst 3x Reifenpanne mit Reifenwechsel und das letzte Mal vor knapp 30 Jahren. Obwohl ich sehr viel fahre.
Aber ich hab den Beitrag auch deshalb reingestellt, weil ich sicher bin, dass nicht jeder weiß, wo das Ding ist.
Grundsätzlich bewundere ich auch alle, die alle Reparaturen und Aufbauten am Auto selbst vornehmen, Respekt !
Bin selbst (auch aus Zeitmangel) kein Schrauber, aber schwerstes Gelände schreckt mich nicht ab. Wo ist hier der Widerspruch ? Es baut ja auch nicht jeder Formel1 Pilot sein Auto selbst.;)

Wenn ich davor stehe, überlege ich wie ich raufkomme
https://up.picr.de/43658069ij.jpg

Wenn ich oben bin, war die Überlegung der Anfahrt richtig - aber muss ich dafür schrauben können ?
https://up.picr.de/43658076pq.jpg
 
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SnoWhite

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Hallo Bergfahrer
Ich fühle mit Dir ...
Ich müsste fremde Hilfe anfordern und deswegen bis zum Morgen auf dem Berg ausharren.
Was denkst Du: hätte Dir eine (oder 2-3) Reifennotfüllspraydose (oder wie das heisst) geholfen?
Ich bin gerade sehr nachdenklich geworden...
Beste Grüsse
Markus
Hallo Markus,

als ich vor 15 Jahren schon mal eine Alpentour mitgefahren bin, hatte sich auch einer der Teilnehmer die Reifenflanke aufgeschnitten - da hättest Du so ein Reifenfüllmittel (und auch diese Offroad-„Gummiwürste“, die durch das Loch gezogen und einvulkanisiert werden) ebenfalls vergessen können. Im Falle des Falles hilft nur ein vernünftiges (= vollwertiges) Ersatzrad. „Vorbeugend“ helfen allenfalls Reifen mit verstärkter Flanke (haben die wenigsten - hat bei @Bergfahrer3039 allerdings ja leider auch nichts genützt) und verringerter Luftdruck, dann geben die Reifen mehr nach und werden nicht so schnell „durchgepikst“.

@Bergfahrer3039: Gott sei Dank hast Du die Ruhe bewahrt und bist Du heil wieder heruntergekommen!

Viele Grüße aus dem Rheinland

Micha
 
Labrador

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Wenn was scharfes schlitzt, dann ist der Druck glaube ich auch egal... :)

Tolle Story, und wenn ich die eine Kurve da sehe... hui da würde ich nicht alleine lang fahren...

Respekt dafür und pack dieses kleine Wagenheberchen weg.. selbst der ZJ hat nen Kurbelwagenheber als Stempel der reicht auch für 37er Reifen....
Und: Meinen Akkuschlagschrauber nebst 19er Nuss hab ich IMMER im Jeep wenn ich Touren mache...
 

landyhannes

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Gut dass es dir passiert ist.
Du hast folgendes gelernt:
1) Wo dein Werkzeug sowie Wagenheber ist.
2) Wenn als letztes der Reifendienst an deinen Rädern war: dann gebe ich dir den Tipp diese zu Hause in Ruhe "vorbeugend" einmal zu lösen und mit dem korrekten NM Wert wieder anzuziehen.....wie man weiß, knallen diese Typen die Räder so gut wie immer viel zu fest an......wie bei dir
3) die Auflageflächen der Felgen auf der Trommel freuen sich auch über einen Hauch Fett....(hat was wenn die Räder ganz normal abgehen und nicht mit 2 Meter Prügeln vom Auto gedroschen werden müssen) nebstbei das sowas bei einem nur auf dem Wagenheber hochgebockten Wagen gefährlich ist.
3) zum 70k Auto nur ein Handy reicht nicht

Übrigens: wenn man auf eine Bergtour (auch mit dem Auto) geht ist ein gewisses Mass an Trinkwasser auch nicht schlecht.
Genug kluggeschissen.
Schöne Tour, muss ich auch mal vorbei.
lg
Hannes
 
Dave1989

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Jeder Ferrari Besitzer hat doch ein Satelliten Telefon im Auto... Wusstest du das nicht? Alle Autofahrer mit einem Auto über 70k haben das!!!1111elf

@Bergfahrer3039 : Danke für das Teilen. Das kann jedem passieren. Je mehr man "Anwender" ist, desto schwieriger wird es. Aber es hat ja funktioniert - darauf kommt es an.

Wir sehen uns in den Bergen! :smilie060:
 
homerjaguar

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Habe heute morgen in meinem TJ den Wagenheber und den Radschlüssel gesucht.

Der Wagenheber ist unter dem Beifahrersitz und das Zubehör samt Radschlüssel rechts vom Beifahrersitz unter dem Bodenteppich.

Der Wagenheber funktioniert. Aber er ist ein Stempelmechanismus und die Stempelhöhe reicht nicht ganz, um den Wagen anzuheben, weil er 2" höhergelegt ist. Nimmt man das in freier Natur unebene Gelände hinzu fehlen etwa 15 cm um das Rad soweit anzuheben dass man es von der Achse nehmen kann. Es muss also genügend Unterlagen aus Hartholz im Auto haben.

Aber als leicht Invalider ist mir ein möglicher Radwechsel trotzdem eine drohende Gefahr des Strandens bei Bergausflügen, mit der ich mich noch mit Training und technischen "Tricks" auseinandersetzen muss.

Jeepfahren bleibt eine Herausforderung-, gut so!

Gruss Markus
 
Todi

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Ach ja... und falls jetzt noch jemand fragt, warum wir für die Westalpen-Tour ATs und Reserverad in Fahrbereifung als einzige Voraussetzung (neben Allrad) herausgegeben haben… ich werde als Antwort nur hierher verlinken… ;)
 
Bergfahrer3039

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@Bergfahrer3039 : Danke für das Teilen. Das kann jedem passieren. Je mehr man "Anwender" ist,

Stichwort "Anwender" ist gut. :up:
Da schreiben die in der Bedienungsanleitung unter den Stichworten "Wagenheber" oder "Radwechsel" alles mögliche, wo man den Wagenheber ansetzt und sonst alles Wichtige und Unwichtige, aber nicht, wo man das wirklich gut versteckte Ding im Auto findet.
Ein "Anwender" kann halt nichts als fahren und oftmals auch das nicht gescheit (wie ich zum Beispiel). Sorry.
Man muss gerade bei Privatkunden immer vom DAU (Dümmster Anzunehmender User) ausgehen und deshalb muss sofort klar sein, wo das Werkzeug zu suchen ist.


Nimmt man das in freier Natur unebene Gelände hinzu fehlen etwa 15 cm um das Rad soweit anzuheben dass man es von der Achse nehmen kann. Es muss also genügend Unterlagen aus Hartholz im Auto haben.
Gruss Markus
Nun gibt es hierbei natürlich bei solchen Unterlagen verschiedene Philosophien, Luigi empfiehlt mir so ein Kunststoff-Ding, Du sprichst von Hartholz.
Als ambitionierter "Anwender" habe ich beruflich auch ab und zu mit statischen und auch dynamischen Berechnungen und Nachweisen zu tun.
Das Entscheidende ist in diesem Anwendungsfall eine stabile große Auflagefläche des Grundkörpers und ein Material, das trotzdem so weich ist, dass der Wagenheber nicht verrutschen kann. Meine Unterlage ist ein Grundkörper aus kreuzverleimten Holz sowie einer doppelt abgesperrten oberen Sägefurnierlage mit Fichtendeck. Das Fichtendeck mit einer Brinell-Härte von 12N/mm² ist einerseits genügend weich, um eine leichte Eindruck-Verformung zu erreichen, was das versehentliche seitliche Abrutschen minimiert, andererseits ist der kreuzverleimte Grundkörper absolut bruchfest und kann nicht aufspalten, wohingegen es bei einem massiven Eichenklotz gerade bei punktueller Drucklast zu einem Faserbruch in Längsrichtung kommen könnte !
Hatte deshalb niemals die geringsten Bedenken, als ich im aufgebockten Zustand mit der Holzstange gegen die Felge drosch.
Wichtig zum Lösen eines Bauteils ist der Impuls (m*v) und mit dem großen Teil hatte ich sowohl Masse als auch Geschwindigkeit.
So, jetzt geht's mir besser... ich durfte auch etwas klugschwätzen (@landyhannes: mache sowas nur, wenn's unbedingt sein muss;))
Vielleicht habe ich ja Glück und bin doch nur der 2nd-DAU (zweit-Dümmster Anzunehmender User;))



Was ich mit dem Beitrag erreichen wollte ist, euch alle zu sensibilisieren, auch mal nachzusehen, wo das Werkzeug im Auto ist.
Bin so oft in den Alpen und kenne viele der legal fahrbaren Wege in jedem Schwierigkeitsgrad, habe mein Fahrzeug stets von Jeep-Händler in Wartung, hatte noch nie irgendwelche größeren Probleme in den ganzen Jahren in den Bergen und plötzlich stehe ich da und finde den Wagenheber nicht.:confused:
Aber keine Sorge, ich weiß mir schon immer irgendwie zu helfen.
Dann wäre ich halt runtergelaufen und hätte mir irgendwo einen Hydraulikheber besorgt und den Berg wieder hochgeschleppt, das wäre wenigstens ordentlich Sport gewesen. Wasser, Proviant, Zelt und Rucksack habe ich ja sowieso immer dabei... man weiß ja nie :)
 
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Gut gebrüllt, Löwe. Bei mir war der Kunststoffklotz beim Fahrwerk mit dabei. Ansonsten hätte ich bestimmt nicht dran gedacht das ich sowas brauchen könnte. Deine Schichtplatten haben auf jeden Fall mehr Charme. Aber als normalsterblicher kommst an so was nicht ran.😉 ich wüsste auch gar nicht wen ich danach Fragen könnte. 😇
 
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