7700km mit aktuellem Grany durch West-USA

Diskutiere 7700km mit aktuellem Grany durch West-USA im Treffpunkt Forum im Bereich Allgemeines; Hi Folks, ich bin jetzt einen Tag zurück von unserer 19-tägigen Mietwagenrundreise durch West-USA. Es gäbe so viel zu verzälle, aber das würde...
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SK Kölsch

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Hi Folks,

ich bin jetzt einen Tag zurück von unserer 19-tägigen Mietwagenrundreise durch West-USA. Es gäbe so viel zu verzälle, aber das würde nun doch keiner lesen. Also wenn jemand noch Fragen zu dieser Tour hat, weil er sie vielleicht bald selbst machen möchte (gebucht bei fti "grandioser Westen; grob: L.A., Palm Springs, Phoenix, Flagstaff, Moab, Bryce, Death Valley, Las Vegas, Yosemity, San Francisco, Santa Maria, L.A.)

Möchte auch schon mal vor Alamo warnen. Die haben uns abgezockt. Die Schweine. Ganz unschuldig sind wir nicht (wir hätten das Kleingedruckte lesen müssen). Bin für jeden dankbar, der NICHT bei Alamo bucht. Und das, obwohl wir nicht auf die Upgrade-Betrügerei reingefallen waren. Bitte, bucht nur Standard-SUV!!!! Nix grösseres! Jedenfalls gilt das für L.A. intern. Airport. Kann auch gerne ausführlicher berichten, wenn gewünscht. Die Deutschen neben uns, sind reingefallen.

ICH hätte gerne den Ford Explorer genommen, weil ich mir den gerne bald kaufen möchte (ab Bj 2005). So hätte ich den auf Herz und Nieren testen können. Leider gab es gar keinen Ford. Da sonst nur Japaner-Karren zu haben waren (die es hier nicht gibt) und Chevys, von denen Werkstätten immer abraten (Trailblazer), habe ich mich dann für den aktuellen Grany entschieden. Als Trostpreis. Wenn schon keinen Explorer oder Expedition, dann eben mal einen Jeep, den ich mir nicht leisten kann.

Hmmm, die Gefühle über ihn nach 7700km sind sehr gemischt. Insgesamt ist es ein tolles Auto... keine Frage. Ob ich es aber kaufen würde, wenn ich genug Kohle hätte, ist sehr zweifelhaft.... zumal die Konkurrenz sicher nicht schlechter ist. Jeepfeeling kam irgendwie gar nicht auf....

Der Einstieg: der tolle Geruch des neuen Materials. Gute Verarbeitung. Ein modernes SUV. Motor an. Ui, man hört gar nix. Der Benzin-Focus, mein Benzin-XJ und der Diesel Mondeo (sowieso) sind extrem laut dagegen. Überhaupt keine Vibrationen. Man merkt gar nicht, dass der Wagen läuft. Das hat mich überrascht.

Dann die Suche nach den gewohnten Allrad-Wählhebeln etc. Oh je. Nix. Hmmm. Grübel. Hat der überhaupt Allrad? Es gab überhaupt gar nix, was darauf hindeutete. Hallo? Nochmal geguckt, was auf dem Lenkrad steht: JEEP. Hmm. Komisch. Keine Geländereduktion, kein Lämpchen. Nix. Also ausgestiegen und aufm Kofferraum vergeweissert: 3,7l 4x4 Laredo. Also doch Allrad. Liegt das an der Laredo-Ausstattung? Und so sieht er auf AMERIKANISCH aus....





Was wahrscheinlich auch noch anders in den USA ist: in der Werkseinstellung hupt der Wagen beim Bedienen der Funk-ZV. Oh mann.
Wir reden hier nicht von einem extra Signal-Geber. Nein, tatsächlich hubt die Hupe. Mann, habe ich mich erschrocken. Und das haben viele Amis. Vorm Motel hörste ständig ein gehupe. Ganz schön doof!!! Ob es zu mühselig für Amis ist, auf das Blinkeners zu gucken? Was kommt demnächst?

Erst nach neuerlichen Fahrversuchen mit meinen Autos (Mondeo, XJ) ist mir aufgefallen, wie extrem anders der Grany war. Kennt ihr die "lustige" Renault-Werbung, wo ein Typ mit tollem Auto in Nachbars Renault fährt und hinterher sein eigenes Auto nicht mehr gerade fahren kann? Oh je, jetzt weiss ich, das GIBT ES WIRKLICH!!!!!!!!!!!!! Mir ist es jetzt passiert (gleich mehr dazu). Der allererste Fahreindruck war sehr gut. Allerdings wirkt er doch ziemlich untermotorisiert. Das Anfahren klappt recht gut. Oft sogar mit Vollgas ohne dass irgendein Rad ansatzweise durchdrehte (auch auf Schotter). Aber überholen ist ne Qual. Schnell kommt man an die 6500 Umdrehungen. War mir jedoch nicht ganz sicher, ob ich den Meilentacho vielleicht in Bezug auf Beschleunigung falsch einschätzte. Nach ersten Kilometern mit Mondeo und XJ weiss ich sicher, dass der Grany ne lahme Krücke ist (mit dem 3,7er). Herrje, der 90kw Diesel-Mondeo ist der reinste AMG-Benz dagegen. Der geht ab wie Schmitz Katze. Und den XJ kann ich selbst nach 25km noch nicht wieder sicher fahren. Jede Anfahrt ist ein Hüpfen, weil pure Power ab dem ersten Antippen des Gaspedals kommt. Wie ein wilder Bock hüpft er los. Und jetzt nochmal zur Renault-Werbung. Habe ich geflucht, als ich das erste Mal wieder in meinem XJ sass. Schön laut, die Karre. Das Interieur total veraltet und billig. Die Sitze total scheisse. Und ein Lenkrad, dass sich gar nicht bewegen lässt. Ist die Servo im Arsch? Wie ein Ochse kurbele ich am Gummi-Rad. So ein Mist. Verwundert: ich fühle mich im XJ wie tiefergelegt. Was passiert denn hier? Und dann die beruhigende Fahrt im Mondeo: das Lenkrad ist genauso schwergängig. In Kurven kann ich es sogar gar nicht wie sonst festhalten. Ich muss es sehr fest umklammern und daran zerren. Meine Güte. Die Renault-Werbung lebt. Es ist nicht übertrieben und kein Witz. Der Grany liess sich lenken wie ein Autoscooter. Aber nicht negativ. Im Gegenteil. Das hat Spass gemacht. Eine tolle Reisemaschine! Mit 75 Meilen auf der Autobahn toll. Sehr positiv (nicht nur optisch) das eigenständige optische Auftreten. Eckigkeit in Perfektion. Und dadurch nicht nur eine Abgrenzung zu dem ganzen rundgelutschten Japan-Mist (oder allen SUV made in Germany) sondern auch vorbildlich in der Übersicht. Grandios. Ob der Wagen jedoch seine Kohle wert ist, wenn man Vergleiche mit anderen SUV (Geländewagen mag man ihn gar nicht nennen) anstellt, kann ich nicht beurteilen. Illegal, egal, ich habe ab und zu mal unter Vortäuschung von Sightseeing das Weite im Schotter gesucht, um Verschränkungen auszuloten (bezogen auf die Mietwagen-Versicherung; ich bin natürlich nicht in geschütztes Gelände gefahren).
Vermutlich kann sich die nicht ganz ausgereizte Verschränkung noch sehen lassen, oder? Unten am See die Pics zeigen aber schon das letztmögliche Können des Granys an diesem Schotterhügel. Weiter kam er nicht hinauf. Fast hätte ich es noch vergessen zu verzällen. Ist etwas peinlich, aber was solls:
bin gestern mit dem Mondeo noch schnell um die Ecke gefahren. Als ich aussteigen wollte, bin ich viel zu fest mit meinem Fuss auf den Asphalt getreten und habe mir die Zehen angehauen... so als erwarte man noch 40cm mehr Luft bis zum Erreichen des Bodens. So als erwarte man beim Treppenabsteigen noch eine weitere letzte Stufe. Ja, der der Grany schien wohl ziemlich hoch gewesen zu sein. :wave:





Mal ein erster Verschränkungsversuch. Unweit von Rolands Needles.



und dabei dann von hinten.



Und jetzt mal etwas besser am Lake Mead in der Nähe des Hoover Damm, den wir uns gut hätten sparen können. War etwas enttäuscht. Gelohnt hat es sich jedoch wegen des Sees und der bekloppten Amis. Da sperrte doch über den Damm ein voll beleuchteter Explorer-Streifenwagen die gegenüberliegende Fahrspur ab. Vor seinem schönen Wägelchen stand ein Cop, wild Kaugummi kauend. Und die Oberhärte war, dass er wild mit seiner Pumpgun umherfuchtelte. Wäre es nicht so Actionfilmmässig und authentisch gewesen, hätte ich mich beömmelt und ein Foto gemacht. Das Beömmeln kam erst später, weil ich gesehen habe, dass es reine Show war. Es gab nämlich 2 Streifenwagen, die ständig über den Damm fuhren. Langweiliger Job. Und unter "Showeinlagen" gings mit Sirene immer ein paar Meter hier hin oder dorthin, um gar nichts zu machen oder willkürlich mal eine Strassenseite hier oder dort zu sperren. Aber wirklich grundlos. Vielleicht weil der Kaffee kalt wurde oder der der Donut rief. Ich weiss es nicht. Nachvollziebare Gründe ausser Show und Machtdemonstration gab es nicht. Für mich als Copcarfan hat es sich aber gelohnt. So habe ich meinen evtl. zukünftigen Explorer aber mal in Action gesehen. Mit allem Zipp und Zapp.

Ja ja, die Show bei den Amis. Wenn ich an die ganzen "Sicherheitskräfte" am Flughafen oder in Shops denke, die wahrscheinlich bei uns nichtmal die Sonderschule nach 5-jähriger Abendschule packen. Die meisten davon haben nur die Aufgabe in ihren schicken Uniformen böse zu gucken. Heidernei. Aber das können die dann auch. ABer nun weiter zum Grany.

Endstation Lake Mead. Höher kam der Grany nicht. Der Lake Mead war für meine deutschen Augen eine Fatamorgana. Ich konnte es eigentlich nicht fassen. Diese visuellen Eindrücke hat mein Gehirn schlicht verweigert.... jedenfalls deren Einordnung als reell. Ein strahlend-blauer See, nachdem man den ganzen Tag in der Wüste (ich würde es Steppe nennen) herumgekurvt war. Allein die Farben passten so gar nicht: strahlendblaues H2O in Wüstensand. Das Wasser war schön warm und der Boden weich-lehmig. Toll.



das Ganze mal von hinten betrachtet mit der "Retusche" See in Wüste



fast schon unscheinbar von der Seite....



Jeep im Red Canyon mit Software PanoMan via Handy fotografiert.

äh, bei mir in der Vorschau ging es nicht. Daher mal der Link zum Vollbild
http://www.bilder-hochladen.net/files/2hsb-3-jpg.html



Wir haben das Tanken übrigens sehr genossen. In Phoenix - zu Beginn unserer Tour - habe ich einen Internet-Kontakt das erste Mal getroffen. Er hat mir schon öfter Copcar-Equipment verkauft. Ich werde nie seinen Blick vergessen, als ich ihm sagte, was wir umgerechnet für die Gallone Regular bezahlen. Damals noch 8,60 Dollar. Heute wären es 9,48 Dollar. In Amiland gibt es kein wichtigeres Thema als Spritpreise. Im teuren California lagen die bei 4,51-4,80 Dollar pro Gallone. In Phoenix, Arizona haben wir auch für 3,99 getankt.

Grundsätzlich war ich von Preisen überrascht. Selbst wenn man Paritätskurs annimmt ist eigentlich alles ausser Fastfood sehr günstig. Einfach alles. Oder besser: das meiste. Meinen grössten Schock bekam ich beim Cent-Artikel Zweifadenglühlampen, die z.B. in den Rückleuchten meines Kadetts verbaut waren. Die passen auch in einen meiner Lightbars. 2.99€ musste ich dafür im Baumarkt/Supermarkt berappen. An der Tanke gab es das gleiche Doppelpack für 70-US-ct.

Und wer ein SUV haben will, sollte wirklich über einen Import nachdenken. Die Verkaufszahlen gehen rapide bergab!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ein neuer schöner Explorer startet ab 19.000 USD. Mit warmen Worten bekommste den noch günstiger. Guckste bei mobile findest du gebrauchte Explorer mit weit über 100tkm für knapp 20.000€. Hallo, gehts noch? Da muss man importieren! Besonders toll fand ich den Expedition. Nochmal viel grösser und teilweise sogar mit drittem Sitzplatz vorne. Hach, wie toll. Wenn man nur schon wüsste, wie das mit der neuen KFZ-Steuer aussieht. Müsste mich auch mal über tatsächlichen Spritverbrauch informieren. Ein toller V8-Allrad Expedition mit 40tsd miles kostete auch nur 23tsd Dollar.
 
SK Kölsch

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Nachtrag, der per Nach-Edit nicht mehr zu editieren war:


Abschliessend muss ich noch loswerden, dass die Reise (die ich so nie wieder machen würde) Extremfutter für Augen und Hirn war. So viele unglaubliche Dinge gesehen, die man nicht begreifen kann und die Fotos nicht wiedergeben können. Dazu gehören Lake Mead. Die Aussicht in der 47 Grad heissen Wüste mit Ausblick auf ein nahes riesiges schneebedecktes Gebirge. Man schwitzt sich kaputt und glotzt auf "nahen" Schnee. Unglaublich. 200km von der Wüste bei Las Vegas sind wir sogar bei 31 Grad in Schnee geraten (ja, es scheite, obwohl wir nicht durch Gebirge fuhren (es war hügelig)). Ein unvergessliches Erlebnis. Alles im Radius von 300km. Die Berge im Yosemity waren gigantisch. Unbegreiflich. Oft ist es so, dass man langweilig durch die Gegend fährt und urplötzlich steht man vor gigantischem Gigantismus. Sei es im Canyonland, Yesemity (Pic) oder Sequoia Nationalpark. Das Pic kann nicht annähernd ausdrücken, wie gewaltig dieser Fels ist. Nicht mit einem Alpenblick zu vergleichen, obwohl die nüchternen Zahlen keine jauchzenden Unterschiede offenbaren würden.
 
needlees

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Vergißt ab & an mal seine Medizin...
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... Hallo Sascha - :wave: back to Germany.


Diese "Machtdemonstration" auf dem Hoover-Damm gehört seit dem 9/11 als american way of safety,
zum Standard-Repertoir der Cops einfach mit dazu - genau wie Donughts und das Kaugummikauen.
... die Angst ist zu groß, das böse Buben ein Loch in das Bollwerk sprengen - überleg' mal, was dann
so alles fortgespült würde ... uii uii uii !

... ich hoffe du hast Needles nicht besucht - grins - ist nur ein staubiges Wüstenkaff am Colorado mit momentan
aktuellen Tagestemps um die 46 - 50 Grad Celsius ( im Schatten natüüüürlisch!), fucking hot and nothing more ... :nuke:

... und ich hoffe auch,
du wirst hier noch etwas mehr berichten, als nur über den dämlichen Dschieepp - grins - und ja, Bilders sind
immer gerne gesehen - :top:

... z.B., wo und wie habt ihr genächtigt, und haben dir die Supermarkets gefallen (?) - grins - incl. der Outdoor
und Waffenabteilung ... da schlägt das Herz des wahren Patrioten doch glatt zwei bis dreieinhalb Takte höher - oders - :)


Grüßle,
Roland :top:
 
SK Kölsch

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"Guten Morgen" Roland,

schön, dass du dich als erster meldest. Herrje, der Jetlag ist ganz schön sch.....! Bisher erstreckten sich diese Kenntnisse mit Miami und NYC auf 6 Stunden Unterschied. Nun sinds 9 Stunden und ich bin so richtig ein fieser Mensch seit gestern. Unausstehlich. Schlecht gelaunt. Mööööd.

Das Kaff sagt mir jetzt nichts. Dachte eher an das hier (das Foto habe ich nur für dich geschossen).

Supermärkte? Oh haahaa ha hi hi hi. Was für ein Spass. Nein, an Waffenabteilungen und Outdoor erinnere ich mich nicht (nix besonderes gesehen).
In einem habe ich aber mal Fotos gemacht. Es war so lustig. Siehe ab 4f unten


Oh jeeeee, von den Needles habe ich kein Pic gemacht. Bin jetzt zu faul, den Fotoapp meiner Frau zu suchen.
Hier ein Link... the needles halt
http://www.katjamaue.de/Amerika-Forum/Needles.JPG




Das Problem an Bildern ist, dass ich sie selbst schon langweilig und bedeutungslos empfinde, wenn ich nicht wüsste, dass ich öfter fast Pippi in den Augen hatte, weil ich das einfach nicht begreifen konnte was sich sehe. Na ja, etwas übertrieben. Es waren jedenfalls unbekannte Gefühle bei so viel Naturschauspiel der für mich übersinnlichen Art und Schönheit. Jedenfalls verstehe ich nun, warum Amis ihr Land nicht verlassen. Wenn ich nur 10 Tage URL im Jahr hätte, hätte ich auch was besseres zu tun als die Welt zu entdecken. Allein die frei übersetzten Schilder "Achtung Bären", Koyoten, und und und lassen einen zusammenzucken und begreifen, dass es auch noch andere Gegenden zu Entdecken gibt als den Schwarzwald. Wir sind förmlich ausgerastet, als wir auch wilde Pferde auf der Strasse hatten (ohne Vorwarnung). Gleiches auch mit einer Kuhherde.

Da der Upload grade nicht funzt, berichte ich später wigger.

Könnte ja mal verzällen was mir so alles an den Amis aufgefallen ist.

1) Top-Thema: Benzinpreise. Überall. Jeden Tag. Jede Uhrzeit.
2) Folge: in nur EINEM Hotel war das Zimmer per Klimaanlage vorgekühlt. In unseren
letzten Urlauben mussten wir immer erstmal die Tür auflassen, um nicht zu erfrieren. Das hat sich komplett gewandelt.
Auch in Kaufhäusern etc (Wüste und so) muss man keine Winterjacken mehr mitnehmen. Temperatur jetzt angenehm nicht sibirisch.
3) 99% der Amis empfinden wir als sehr höflich. Für alles ein Excuse me und Thank you. So kleine Nettigkeiten, die es hier nicht gibt
fallen einem direkt auf (ein Opa hielt meiner Frau die Tür auf, sie bedankte sich und er: "you are :wave:, Sweetheart"). Hier wäre
es entweder ne plumpe Anmache oder es wäre gar nicht erst zu einer ähnlichen Floskel gekommen (mir fällt auch keine vergleichbare ein).
4) Essen und Manieren
4a) Frühstück in Hotels mit Inklusiv-Frühstück ist immer beschissen. Beschissener als selbst erkauftes übliches FrüStü Eggs (scrambled) mit Bacon und toast. Furchtbar. Kaffee: furchtbar. Immer. Egal wie teuer das Hotel ist. Selbst ein Etap-FrüStü ist dagegen purer Luxus und Genuss.
4b) im Reiseführer stand, dass Amis ihr Essen erst per Messer und Gabel in einem Gang zerkleinern und danach nur noch mit Gabel essen. Europäer erkennt man am Essen mit Messer und Gabel (gleichzeitig). Jooo, zu unserer Überraschung stimmte das. Wir haben es überprüft.
4c) oh, waren wir überrascht, als wir mit den getroffenen Amis in Phoenix im schicken steakhouse waren: die haben ihr Essen bekommen (wir mussten noch warten) und die haben sich gleich drauf gestürzt ohne zu warten. Wir stellten fest, dass es dort üblich ist.
4d) offenes Rülpsen ist normal. Je lauter desto besser
4e) jeder gähnt einem gerne ins Gesicht. Kein einziges Mal eine Hand vor dem Mund oder ein anderweitiger Verbergeversuch. Je grösser die offene Fresse, desto besser.
4f) Es gibt kein Leben ohne Eiswürfel
4g) Im Supermarkt haben wir eine Vielfalt an Lebensmitteln gesehen, die unglaublich ist. Als würde man alles mit allem kreuzen. Nicht nur das. Vieles auch in Mengenpackungen, die es bei uns nichtmal in der Metro gibt. Höchstens im Baustoffegewerbe. :top: Kaffee in Kilopötten. Ach was, das waren Eimer mit Henkeln. Zucker in Betonsäcken a 11 Kilogramm. Gleiches mit Mehl und co. Butter auch. Tortenregale mit Torten in allen Farben. Gurkengläser a 5kg.
Fertigpizzen in 16" Grössen.
4h) im Restaurant oft ne Show ums Essen. Ein Betreuer zelebriert die Bestellung mit dir und betreut dich. Das macht sogar irgendwie Spass. Dumm, wenn dann die Managerin kommt und dich ausquetscht, ob die Bedienung von "Doro" und wie die dann eben heissen auch gut war... ob sie nett war.... das fand ich dann scheisse. Preise sind toll. Getränke spottbillig und man braucht sie sich nichtmal einteilen. Halbleer bekommste es meistens kostenlos aufgefüllt. Kehrseite: biste fertig, schmiessen die dich sofort raus. Willste noch was länger bleiben, musste auch kunsumieren.
5) Geselligkeit; die kommen einfach sofort ins Gespräch. Bla bla bla, yada yada yada. Ich schätze dass es sich hier auch um die übliche Oberflächlichkeit handelt, die im Rahmen eines Urlaubs sehr angenehm ist. Auf Dauer aber nervig.
6) Man braucht in den USA nur lesen können. Es gibt keine Schilder etc. die man nicht verstehen kann. Denn fast alle Schilder sind Textschilder. Man muss nicht wissen, dass ein rundes Schild (weiss) mit rotem Rahmen drum und einer Zahl darin sagt, wie schnell man höchstens fahren darf. Nein, in Amiland heisst es einfach "Speed Limit xx". Und so auch jedes andere Schild. Wenige Ausnahmen.
7) auch so nette Hinweise; z.B. an einem Abfalleimer (Fastfoodladen) stand: "Toss it in. Drop it in. Slide it in off the tray. Just get your trash some way in here." :top: Da macht das Wegschmeissen auch noch Spass, gell?
8) alles Show. Oft viel Getue um nix. Siehe Cops. Ui. Vor denen kann man richtig Angst haben. Selbst mit reinem Gewissen. Ein Rätsel bleibt mir, wie die überall auftauchen. In abgelegenen Orten habe ich nie einen Streifenwagen fahren sehen. Aber selbst in der hintersten Wüste stehen die mit 1000 Funzeln und haben einen Wagen gestoppt. Sind die Cops dort ausserirdische? Szenen wie im TV. Zig Copcars umzingeln einen Parkplatz, wo nur ein Wagen mit geöffnetem Kofferraum zu sehen war. Wahrscheinlich hatte der Fahrer nur zu stinkig gepupst. Es war nichts gefährliches zu erkennen. Sowas haben wir öfter gesehen. Undenkbar hier in Deutschland.
9) Verwahrlosung: der Urlaub dort ist insofern positiv, als dass man sich hier keine Sorgen mehr über Hartz IV machen muss. Das ist ein Paradies dagegen. S.F. war ein Schock. So viele Homeless und Verwahrloste habe ich noch nie gesehen. Solche armen Menschen findest du nicht mal in Köln auf der Fussgängerzone oder unter Brücken. Die gehören einfach dazu. Die gehen auch in den Starbucks und sitzen neben Managern. NIemand stört sich daran. Weder Manager noch Homeless.
10) alles zahlen mit Kreditkarte. So ganz habe ich alle möglichen Abbuchungsarten noch nicht verstanden. An der Tanke muss man manchmal seine PLZ eingeben, damit die Kreditkarte funzt. In L.A. hat das komischerweise oft nicht funktioniert. Dann muss man reingehen und entweder einen Betrag nennen, der abgebucht wird oder einen fiktiven Betrag nennen und was man dann tatsächlich vertankt wird dann abgebucht. Keine Ahnung wie das geht.
11) Jobs
11a) Flughafenpersonal: extrem viel Personal dort. Gut, dass man immer jemanden hat, der einem den Weg verrät. Komisch: viele stehen nutzlos herum oder sind einfach nur dazu da, die Sitzplätze für Plauschereien zu besetzen. Sowas ist hier undenkbar. Ganz andere Arbeitsmoral. Langsaaaaaam. Verzällfreudig. Tratsch tratsch tratsch.
11b) Flughafenpersonal Abteilung Sicherheit. Einige haben nur die Aufgabe wichtig und böse zu gucken. Gefährlich aussehen. Wahnsinn, wie man das
jeden Tag durchhält. Sehr monoton. Die Imigration-Officer teilweise strunzdoof und extrem gemütlich. Aber lustig. Eher Entertainer. Mit dem dt. älteren Rentnerehepaar hat der junge Schwatte sogar Give-me-Five gemacht. Stell dir das mal beim dt. Zoll etc vor. Hammer. Ich bepiss mich noch heute darüber.
11c) wir haben gar keine Tüteneinpaker im Supermarkt mehr gesehen.
11d) in vielen Shops gibts Leute, die NUR dazu da sind, die dir Guten Tag sagen und fragen wie es dir geht. Anfangs antwortet man noch, aber irgendwann ist einem das zu lästig. Manche dieser Leute haben auch selbst keinen Bock. Die stehen da, fummeln an irgendwas rum, spüren, dass jemand reinkommt und prügeln in irgend eine Richtung ihren Spruch. "Hi Guys. How ´ya doin´?"


So, ich unterbreche mal, um das schöne Wetter etwas zu nutzen.
 
SK Kölsch

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Also so einen kleinen Reisebreicht + ein paar Pics könntest Du schon schreiben. :wave:
Eine Frage zum Granny: Du schriebst untermotoresiert, was hat er denn Litermäßig verbraucht?

Stefan
Ganz unterschiedlich. Auf relativ ebener Strecke (Autobahn) hatte ich mit den meist üblichen 65mph eine effektive Preis-Leistungs-Geschwindigkeit ermittelt. Dabei konnte man gut mit 10l fahren. Allerdings im Nachhinein waren 11l realistischer. In der Stadt waren 12,7 bis 18l möglich.

Das erinnert mich an einen faszinierenden Reiseabschnitt von Las Vegas kommend. Man fuhr so vor sich hin. 5m über Meeresspiegel. Und dann tauchten Schilder auf, man solle seinen Wagen (Bremsen, Kühler) checken. Hab ich nicht kapiert. Es ging fast nur gerade aus. Es war nichtmal hügelig. Irgendwann merkte ich nur, dass der Wagen (im Tempomatbetrieb) gar nicht mehr weiter rauf schaltete. Das war sehr komisch. Hab ich selbst geschaltet und sofort an Geschwindigkeit verloren. Extrem. Komisch, es ging doch gar nicht bergauf. Jedenfalls dachte man das. Wüsste man nicht die Instrumente (Drehzahlregler zu interpretieren). Nach einer Kurve hatten wir dann Plötzlich einen Abgrund vor uns und ein Schild zeigte uns, dass wir 1400m über Meer waren. Wahnsinn. Und das ohne, dass man es gemrkt hätte.... auf 20 Milen. Auch so ein unvergessliches Ereignis.

Der Bilderupload geht grade nicht. Sonst würde ich nochwas hinzufügen.

Die Tour war schon toll. Die muss man mal gemacht haben, bevor man stirbt. Aber nur einmal. JETZT würde ich einiges davon weglassen und in die Tiefe gehen. Die Tops unter den Nationalparks waren für mich Yosemite, Sequoia, Canyonlands (die anderen Parks würde ich mir sparen). Die würde ich jetzt gerne mal zu Fuss erforschen. Mit der Angst vor Bären, Koyoten und Co im Nacken. 2-3 Tage Lake Mead als Meerurlaubsersatz. Hässlicher Strand aber unglaubliches Futter für die Augen. Warmes Wasser. S.F. war ein Highlight. Also alle Hightlights im Einzugsgebiet von LV. Mein Tipp wäre Leihwagen ab Las Vegas. Hier ein paar Tage sowie dann die eben genannten Ziele, die nur Tagestouren entfernt sind und dort jeweils ein paar Tage bleiben. Dort sind uns auch die tollsten Naturereingisse begegnet. Siehe Parks, siehe Tiere, siehe Schneefall bei 31 Grad. Grosse Städte, verlassene Städte. Gruselige Gegenden. Los Angeles, Lake Powel waren für den Allerwertesten. Allerdings ist die Grösse L.A.s schon beeindruckend. Allein im Flieger hängste 10 Minuten drüber. Mit dem Auto von West nach Ost brauchste 4 Stunden. Okay, für mich natürlich ein Paradies mit den LAPD-Copcars. Herrlich.

Und soll ich euch was sagen? Den Highway 1 von SF nach LA haben wir verpasst. Oh, war das gruselig. Das Coole an SF ist, dass es oft von Wolken überzogen ist. Nicht so, wie es ein deutsches Auge kennt. Nein, Gebäude ab 80m hängen oft in Wolken. Einmal hatte ich schon Ausserirdische gesehen, weil seltsame Strommasten nur untenrum in der Wolke standen und so im Himmel komische Teile zu sehen waren. :top: Also die Brücke ist meist nie ganz zu sehen. Viel Hochhäuser nur zu 2/3. Und weil einfach alles gross ist, wirken die Towers gar nicht so riesig. Ich wollte nicht glauben, dass der Tower (egal ob Spheretower in LV oder Pyramidenturm in SF) 350 bzw. 260m hoch sind. Die wirkten nicht grösser als der Kölner Dom (150m). Unfassbar. Zurück zum hwy1. Auf der einen Seite durch den Pazifik begrenzt und auf der anderen durch Hügel. Diese sind nicht sehr hoch, werden aber auch oft von diesen seltsam tief hängenden Wolken umzirzt. Warum erzähle ich das? Ganz einfach. Waldbrände. Tatsächlich war es nicht möglich, den Rauch der Waldbrände von denen der normalen Wolken zu unterscheiden. Man konnte es lediglich am geruch wahrnehmen. Oh es war gruselig. Von SF über Monterey kommend fuhren wir direkt in den Tod. Es wurde nebliger und die Szenerie hollywood-reifer. Zuvor am Yosemity war es gespenstig. Hier war es noch heiss (35 Grad) und extrem grün. In jedem Ort waren Feuerwehren aus dem ganzen Land stationiert. Vor vielen Hotels standen die. Und wie im Film wurden die gefeiert wie Helden. Die fuhren nur mal kurz umher in einer kleinen Kolonne alle haben gewunken und sie genossen es. In den USA lebt die Heldenverehrung. Unvorstellbar hier. In SF und weiter südlich war die Bedrohung allerdings komischer. Man wusste es aus Nachrichten, man roch es und man sah es. Es war aber richtig kalt. Sehr skurril. Die Firecamps wurden immer grösser. Schweres Baugerät war an Strassen postiert. Camps so gross wie riesige Campingplätze mit Einsatzwagen und "Tanklastern" waren längst installiert. Die Wolken.... (egal welcher Machart) wurden dichter. Der Geruch aufdringlich. Es war richtig unheimlich und zu gut konnte man sich vorstellen, wie man in der Unübersichtlichkeit der Strecke man im Feuer ums Leben kommen könnte. Plötzlich 4 Löschzüge mit einer Horde Firefighter (gelassen) am Strassenrand und nur 5km weiter bei Big Sur war dann Ende. CHP sperrte den HWY1 und man musste eine kleine Ewigkeit nach Montery zurück auf den HWY101.

Ende der langen FAhrt in Santa Maria. Die sinnloseste Unterbringung auf der Tour. Dort gab es gar nichts sehenswertes. Dafür drumherum viele interessante Städtchen, am Meer, die wir alle nicht gesehen haben.



Die Hotels waren alle gut bis auf das Whitcomb in SF an der Marketstreet. Eigentlich auch nicht gut die Far View Lodge im Nationalpark, dessen Name ich grad nicht weiss. Hier war die ruhige Lage auf dem Berggipfel im schönen Grün die eigentliche Attraktion. Abends standen plötzlich drei völlig frei laufende Pferde vor dem Balkon. Wir waren freudig erregt und hatten etwas Schiss zugleich.

Interessant, dass mir besonders die "billigen" Absteigen des Super Plus Pakets gut gefallen hatten. Die teuren (Whitcomb) waren eher schlechter und jede Option kostete extra. Die Billigheimer hatten oft free WiFi. Für die EM war das natürlich überlebenswichtig.


Ach ja, nie wieder im Sommer. Wir haben es des Geldes wegen getan. Es war oft einfach zu heiss umirgendwas zu machen ausser im Auto oder Hotel zu sitzen.


Ach ja, Moab hat mir noch sehr gut gefallen. Passt auch noch in meine LV-Umkreis-Theorie. Dort kann man auch viel unternehmen. Habs aber verpeilt. Eine Canyon-Hummer-Tour hätte ich machen sollen.
 
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... daaaanke Sascha für den vielen Text - :top:

YEP ich kann mir schon vorstellen, das dir so manches mal "pipi" in den Augen stand;
mir selbst erging es genauso ... und sollte ich jemals wieder dort sein, wird das pipi so
manches mal wieder die Äuglein mit feuchtem Glanz umspülen - dieses Land ist einfach
zu gewaltig, um als German nicht ergriffen zu sein ...

... übrigens wurden mir in blöder Unwissenheit, die Wolkenbänke in den Pacific-Gebirgen
einmal fast zum Verhängnis ... von Oregon kommend die California Grenze passierend,
wollte ich schnell zum alten Highway 1 rübermachen - über eine verlassene Pass-Straße ...
... dass diese "Strassen" nur maximal 4m Breite haben und zur Talseite ungesichert sind,
machte mir niemals etwas aus - ABER, je höher ich kam ... desto DICKER die Nebelsuppe,
und bald war der Punkt erreicht wo ich nichts, aber absolut gar nichts mehr sehen konnte.
Nur noch meine Hand - ausgestreckt ca. 60 cm, vor meinen Augen ... :top:

An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken - Talseitig, auch wenn nicht mehr sichtbar, ging es
hunderte von Meters steil und im "freien" Flug bergab ! Selbst der Rückweg, war nicht mehr möglich;
denn sich an schroffen Felswänden "abseilend" zu orientieren (egal ob nun vor- oder zurück), erschien
mir nicht allzu verlockend - ich mochte meinen Bronco so wie er war - unverbeult und ohne Schlitze ...

... ZWEI Tage und zwei Nächte verbrachte ich an dieser Stelle, in feuchte "Watte" gehüllt, bis
es urplötzlich aufklärte und ich zur Zivilisation zurückfand.
Dort wurde mir gesagt, nur ein Greenhorn fährt zu dieser Jahreszeit (Juli/August) über die Pässe,
der Nebel könne sich da bis zu 3 Wochen halten --- ich hatte Glück, denn meine Vorräte im Bronco
hätten nur für 5 Tage gereicht ... und der Fußweg, wäre bestimmt net spassig geworden - :nuke:
(next time - i will be smarter, and never drive this way again ... if I should spot the fucking fog)

Roland :wave:
 
Rumpelstilzchen

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Hallo Sascha,

Was für ein schöner Reisebericht! Da würd ich am liebsten gleich losfahren, zum Flughafen und wieder einmal rüber fliegen :top:

Meine Zeiten in Florida bei guten Kollegen waren immer toll.

Sag mal, was ging da genau mit der ALAMO Autovermietung? Was ziehen die für eine linke Nummer ab?

Was ging dir in den USA am meisten auf den Keks?

:wave:
 
SK Kölsch

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Hallo Sascha,

Was für ein schöner Reisebericht! Da würd ich am liebsten gleich losfahren, zum Flughafen und wieder einmal rüber fliegen :top:
oh, hätte nicht gedacht, dass das jemand schreibt, weil ich alles so ungeordnet geschrieben habe. Schliesslich weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll (und für einen chronologischen Bericht bin ich zu faul). Es freut mich aber, dass er dir gefällt, Richard.

Sag mal, was ging da genau mit der ALAMO Autovermietung? Was ziehen die für eine linke Nummer ab?
Also, dank meiner Frau waren wir vorgewarnt, dass die einem erst das Upgrade aufschwatzen wollen. Ich habe das aber noch als harmlos eingestuft. Bis ich selbst merkte, wie "korrupt" das läuft. Organisiert eben. Geschrieben verstand ich es so, dass man an ein und derselben Station Glück haben konnte "Nehmen Sie was Sie wollen" oder eben nicht, also das was man gebucht hat. Tatsächlich läuft das aber in Hütchenspielermanier. Dazu mehr. Wir sind eben nicht DARAUF reingefallen. Andere schon. Ist ja auch nicht zu durchschauen, wenn man es nicht weiss. Dafür ist es zu gut eingefädelt.

Wir sind auf die Versicherung von 275 Dollar reingefallen. Dazu muss ich kurz ausholen. Unser Veranstalter hat für uns die Reise komplett mit Mietwagen gebucht. Als wir das Voucherheft bekamen stimmte der Code und der Beschreibungstext aber nicht mit der Buchung überein. Es stand statt Standard-SUV jetzt Minivan drin und der Versicherungscode war falsch (ich bestand auf den ohne SB und mit zusätzlicher 1 Mio Dollar Abdeckung; ich glaub das nennt sich lsi ep). Einer von 3 Gängen zum Reisebüro brachte Klarheit, dass die hinterlegten Daten die GEWOLLTEN sind, auch wenn es im Voucher anders stand. Wir haben einen neuen Voucher bekommen, der aber immer noch einen fehlerhaften Versicherungscode enthielt. Aber in den Daten sei alles richtig. Das war der Schlüssel dazu, warum die Abzocke überhaupt bei und funktioniert hatte. Als einer von 3 Faktoren. Der zweite Faktor war, dass wir zum Zeitpunkt 23 Stunden auf den Beinen - ohne SChlaf - waren und nur noch ins Hotel wollten. Das nutzen die Eiskalt aus. Die Schlange am Alamoschalter war auch lang, so dass man respektvoll so wenig Zeit wie möglich verschwendet. Faktor 3 war, dass ich den englischen Vertrag, der eigentlich deutsch sein sollte nicht komplett gelesen hatte. Im Kleingedruckten wäre der Schwindel nämlich aufgefallen.

Und nun zum Schwindel. Ich nenne es arglistige Täuschung. Wir kommen also zum Schalter. Ich habe also direkt gefragt, ob ich einen Ford Explorer haben könnte. Ford hatten die schon mal gar nicht. Sogleich holte er den auf Abzocke getrimmten Ordner mit Fahrzeugbildern heraus. Was wir in unserer Kategorie haben könnten wäre ein RAV4. Und welcher Touri, der nach Amiland kommt, möchte nicht - als SUV-Bucher - einen fetten Geländewagen haben? Hä? Es war auch noch ein Bild eines alten RAV 4 mit 3 Türen. Er sagte zwar, dass es ein etwas grösseres Modell wäre. Es zeigte sich hinterher dass die so riesige 4Runner dort hatten. Gibts ja hier nicht, oder? Meiner Frau hätte das noch gefallen. Aber ich fahre doch nicht einen blöden Japaner, wenn ich mein zukünftiges Copcar probefahren will. Ich fragte in der Not dann wenigstens nach einem Jeep. Hätten sie auch nicht und überhaupt würde alles andere dann Aufpreis kosten. Normalerweise 30 Dollar am Tag zusätzlich, aber Mister Supernett machts natürlich nur für 15 Dollar. Die typisch TV-Schopping-Kacke eben. Das hat ihm gar nicht gefallen, dass wir dann den hässlichen RAV4 nehmen wollten (war natürlich vorgetäuscht von uns). Upgrade hätten wir ja noch immer nehmen können, wenn wir erbost vom Parkplatz zurückgekommen wären.
Also hat er uns erzählt, dass wir nur die Basisversicherung haben, was gelogen war. Ich erzählte ihm, wir haben die ohne SB und mit 1 Millionen Deckungssumme gebucht und bezahlt. Nein, nur Basis sagte er. Und sofort haben wir gesagt: "ja joot, dann ist das doch bei der Buchung falsch gelaufen und wir wissen mit wem wir das regeln". Habe dann noch etwas schriftliches Verlangt, damit ich es im Reisebüro beweisen kann. Dort stand dann auch was von Insurance und der Betrag stimmte zufällig auch genau mit dem Aufpreis für unsere Wunschleistung überein. Tatsächlich haben wir aber eine Versicherung für Abschleppen, Panne, Schlüsselverlust abgeschlossen, die wir nicht wollten. Ein paar Tage später haben wir den Vertrag nochmal ganz durchgelesen und da stand drin, dass wir dieses lsi-ep eingeschlossen haben. Es war eben eine unglückliche Verkettung von Zufällen gepaart mit der Absicht, uns übers Ohr zu hauen sowie einer vorschnellen Unterschrift von uns. Ich kann mir eine solche Lügerei und Täuschung von einem renommierten Haus in Deutschland schwer vorstellen, wenn man Callcenter hier ausklammert.

Und das beste kam dann zum Schluss. Seine Verarschung bezüglich Uprgade hat der Herr Verarscher auch noch indirekt zugegeben. Er hat uns am Ende nämlich noch bestätigt (wie bei McDonalds die Bestellung nochmal zusammengefasst), was wir gebucht haben und dass wir einen RAV4 bekommen. Das war sein vorletzter Satz. Dann hat er nur noch die Papiere zusammengelegt, sie mir in die Hand gedrückt und einen Satz gesagt, für den ich ihm am liebsten meinen grössten und übelsten Schiss auf den Tisch gesetzt hätte (und ich habe es wirklich gar nicht glauben können und erst nach ein paar Sekunden begreifen können): "go to the SUV section and take a car you want".
Wahnsinn. Der bescheisst dich, und gibt das einen Satz später auch noch offen zu. Der Abzocker hätte sich doch den letzten überflüssigen Halbsatz sparen können. Dann wäre es gar nicht aufgeflogen. Spätestens als zu sehen war, dass es gar keinen RAV4 gibt, wäre ich auf die Idee gekommen, einen anderen Wagen zu nehmen. Der Ordner vor Ort hat sowieso selbst nochmal gesagt und beraten was man nehmen könne.

Leute, ich bitte euch... tut es für mich.... so verarschen lasse ich mich sehr ungerne..... ja, ich trage eine Teilschuld..... aber tut mir den Gefallen und holt euch kein Alamo Auto. Mein Rachefeldzug beginnt. Es ist nicht so, dass ich an den umgerechnet 181 Euro zugrunde gehe. Aber ich finde das abscheulich. Teilt mir bitte auch mit, wenn ich Alamo-Umsatz verhindern konnte. Verbreitet diese GEschichte an Freunde, BEkannte und Feinde, die auch eine Mietwagentour machen wollen. Wenn ich meine Kohle nicht zurück bekomme, was eigenltich kein Akt sein sollte, weil keine Leistung geflossen ist, dann werde ich so lange mich das aufregt alles daran setzen, Alamo legal zu schaden. Verbrechen soll sich nicht lohnen. Das einzige was ich bisher ausrichten konnte ist, dass der Tank absolut leer war. Die Tankleuchte ging schon am 6km entfernten Hotel an. Um das zu schaffen habe ich den Vortag ca 8 mal für kleinere Beträge nachtanken müssen. Die Scheibenwischerflüssigkeit habe ich komplett leergemacht (so habe ich den Wagen auch erhalten).

Ich warte ja nur drupp, dass ich ne Rechnung bekomme, denn mit der Funk-ZV ging die Fahrertür nie auf. Die musste ich immer von Hand aufschliessen. Auch so habe ich den Wagen bekommen. Keine Ahnung ob es ein Defekt ist. Ich habe ihn jedenfalls nicht angegeben.


Was ging dir in den USA am meisten auf den Keks?

:wave:

in ungeordneter Reihenfolge, was mir gerade so einfällt:

Jobs: so viele strunzdumme Leute in Serviceberufen. Vielen hat man sogar ansehen können, dass ihnen der Sargdeckel schon öfter ins Gesicht gefallen war: Drogen und was weiss ich was. Auf der anderen Seite finde ich natürlich gut, dass man scheinbar immer Arbeiten bekommt, wenn man seinen Namen sagen kann.


Restaurant: please wait to be seated. Keine freie Platzwahl.


"Kaufe 2, dann kostet das dritte nur 50%" jeden Tag und überall. Und das, wo viele SMALL-Sachen die grösse eines "Mittel" bei uns haben. Mann, da ist wirklich alles grösser.

die Kamikaze-Mücken in den Canyons.

"Hey guys, how are ya doin´?"

die Übertreibungen hier und da

die Hitze

dass Ford da so schöne Autos anbietet

Unorganisiertheit überall bzw. Umständlichkeit

dass man ständig überall noch Trinkgeld geben muss (allein das ewige Bereithalten ist ätzend).

dass man sich nie ausrechnen kann, welchen Betrag man tatsächlich an der Kasse zahlen muss.

die Unaufgeräumtheit der Strassen. Die Autobahnen sind eine einzige Geplatze-Reifen-Showgala.
Auf langen Strecken, wo man schon mal unachtsam ist, lag ein ausgefalteter LKW-Reifen mitten
auf meiner Spur. Nach dem Adrenalinstoß war man 2 Stunden wieder hochkonzentriert.

Kreuzungen auf der Autobahn. Heidernei. Es gibt wenig Unterführungen oder Brücken.

Hupen bei Funk-ZV (abschaltbar)

TV (krankes TV. Auch Nachrichten sind nur sensationsgeiles Entertainment wo noch nichtal Sat1News, Peter Beklöpptel, N24, NTV und Co herankommen)

Arbeitsmoral

Frühstück

Kaffee

Armut vieler Leute

Manieren (Rülpsen, Gähnen)

Abzockerei Vorgauklerei. Man darf eigentlich nichts glauben was einem so alles erzählt wird/angeboten wird.

Machtgehabe Security/Polizei. Würde mich nicht sicher in den USA fühlen und mehr Schiss vor einem Polizeistaat als
vor Gewalt haben.

Auf alles und jedem Ami-Fahnen. In jedem Ort grosse Flagge an wichtigen Punkten angebracht. So eine grosse Deutschlandlagge sucht man vergeblich. Dort Standard. Nur auf Klopapier nicht. Sonst aber wirklich auf fast allem. Jeder Supermarkt hat ein Fülle solcher Artikel. Selbst 90% der Gräber auf Friedhöfen haben eine Amiflagge drauf. Bei allen, an denen wir vorbeigekommen sind.






Was mir noch aufgefallen war, wollte ich noch hier anbringen:

in vielen guten Wohnvierteln findet man immer wieder auch Bruchbuden. Ich glaube das schrieb ich schon, oder?
Viele Wohnviertel sind umzäunt und bewacht. Dabei sind die Häuser sehr oft absolut identisch. Sehr seltsam.

In kleinen Städten gibts eigentlich keine schäbigen Mietskasernen wie bei uns. Dort ist das einfach in die Breite verlagert. Da stehen einfach Holzhäuser, die total verwahrlost sind. Aber oft mit grossem Garten, der auch ne Müllhalde ist. Oft sind darauf ganze FAhrzeuggenerationen gelagert. Krass.

Extrem viele Asiaten. Keine Touristen. Manchmal war man sich nicht sicher, ob man zum Bumsurlaub in Thailand ist oder doch im Freßurlaub in den USA. Habe sogar einen fetten Ami (180 kg?) gesehn mit einem T-Shirt: "fat people are hard to kidnap".
 
SK Kölsch

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Richard, habe noch ein paar contras vergessen:

ewige Zeitsprünge durch Zeitzonen. Ein munteres hin und her. Irgendwann habe ich gar nicht mehr
auf Uhren geschaut. Jede Uhr ging anders. Die Wecker in den Hotels gingen oft falsch (Scherzbolde)



es ist um 20h schon richtig dunkel. Das hat mich absolut überrascht. Sehr unschön. Hier ist es um 22h
noch hell genug, um seine Memoiren zu schreiben (outdoor).


dass wir bei der Ankunft in SF in den Christopher Street Day geraten sind und wir keine Chance hatten zum Hotel zu kommen. Der CSD in SF ist ne Lachnummer gegen unseren in Köln.






Ach Richard, wo du Florida schreibst (dahin haben wir letztes Jahr unsere Hochzeitsreise gebucht).,.. da würde ich auch nochmal gerne hin. Die Bootsfahrt Everglades war so toll. Dort fand ich das Showtalent der Amis noch so richtig lustig. Über den Guide unseres Bootes beömmel ich mich noch heute. Wie ernst der seine Geschichten erzählt hat. "Hier gibts viele giftige Schlangen. Verhalten Sie sich ruhig, wenn eine vom Baum ins Boot fällt und rufen Sie mich. Wenn ich nicht komme, ist es eine von den giftigen. Sie wissen jetzt auch, warum mein Sitz so hoch oben ist." Und das alles so todernst, dass man erstmal SChiss hat, bis man die Pointe hört und sich nur noch vor Lachen schütteln kann.

Oder der Rankger mit der Tiershow. Der hat gesprochen wie eine Comicfigur (was viele Amis machen und was ich extrem erheiternd finde).... aber sehr auffällig. Tolle "Show" von ihm. Er hat zig witzige Sachen gemacht. Egal, ob er mit einem Scorpion in der Hand auf die kleine Tribüne zugelaufen kam und dann mit ausgestreckter Hand in Richtung Publikum fiel. Sehr gut gemacht. Oder wie er einem Zuschauer auf der Bühne ein Krokodil zum Tragen über beide Arme legte. Natürlich trug das hochgefährlichste aller Krokodile einen aufgeschobenen Ring überm Maul, um nicht beissen zu können. Dann beschwor er das Publikum mit ernster Mimik, was man niemals machen dürfe. Nämlich diesen Ring zu entfernen, was er natürlich gut sichtbar für das ganze Publikum just in diesem Moment tat und der Arme Zuschauer mit grossen Augen verfolgte, wie das süsste Tierchen von seinem Mundschutz befreit wurde. Ach ja, tolle Erinnerungen, die zum Glück lange anhalten.
 
needlees

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... booooah, Kompliment Sascha - :top: - du hast ein scharfes Auge ... trotz mancher pipi-Schlieren - grins

Alles was du an contras sagtest, kann ich nur bestätigen ... yep, thats america I know - ich mag es aber dennoch.
So oft es mir irgendwie möglich war, habe ich mich weit fernab gehalten - inmitten der Natur ... I know why - :top:
(Bei uns in Deutschland, einfach net mööööglisch - Flächen und auch Klimamäßig - Leiders. Dazu dann die Verbote hier)


Roland :wave:
 
SK Kölsch

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Roland, für den Urlaub mag ich es auch. Sehr sogar. Muss aber auch sagen, dass wir gesundheitlich sehr stark beeinträchtigt waren und nicht so viel aus dem Urlaub machen konnten, wie geplant. Dann hätte ich die Kommunikationsfreude der Amis sicher besser genutzt, mehr unternommen und noch mehr Spass gehabt.

Ein Leben dort kann ich mir aber irgendwie doch nicht mehr so recht vorstellen. Allein das Auftreten der Polizei macht mir schon richtig Sorgen.

Es freut mich sehr, dass du das mit dem Pipi bestätigst. Hätte ich nicht gedacht und habe kurz überlegt, ob ich es nicht weglassen sollte, weil es mir doch irgendwie peinlich war. Aber wenn man es nicht erlebt hat, kann man eigentlich auch nur arrogant darüber lachen. Wäre ich gaaaanz allein an diesen Orten gewesen hätte ich wahrscheinlich da gestanden und geflennt. Ohne, dass ich es irgendwie beschreiben könnte. Nicht aus Traurigkeit oder Freude. Einfach weil man sowas gigantisches noch nie gesehen hat und das Gehirn sich wahrscheinlich mit den visuellen Informationen nicht ernsthaft auseinandersetzen kann, wenn es nur mit Europa gefüttert wird. Vielleicht auch, weil man auf diese gigantischen Anblicke nie vorbereitet ist. Egal ob Riesenbäume, Canyon, Yosemity. Es war immer gleich. Man fährt und sieht nichts besonderes und dann fährste einfach rechst ran, steigst aus, gehst ein paar Meter und du stehst im Jurassic Park. Eine Welt, die es zumindest für dein Gehirn nicht gibt. Aber deine Augen empfangen diese Bilder.

Es ist der pure Wahnsinn. Auf sowas war ich gar nicht vorbereitet. Mir ging es auf der kurzen Kreuzfahrt in der Westkaribik stark abgemildert ähnlich. Als Delphine vor mir auftauchten und das riesige Schiff in der Abenddämmerrung begleiteten. Da war ich alleine und bekam eine Gänsehaut. Es ist live eben doch etwas anderes als am TV oder PC oder Bild.
 
needlees

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Ein Leben dort kann ich mir aber irgendwie doch nicht mehr so recht vorstellen. Allein das Auftreten der Polizei macht mir schon richtig Sorgen.
... Sascha, deine/euere Zeit war einfach viel zuuuuu kurz - ich z.B., brauchte über 4 Monate kreuz und quer durch die Staaten, bis ich all meine
Ängste über "Bord" werfen konnte ... aber wachsam, war ich immer - wenn auch nur noch unterbewußt, hab' es also nicht störend empfunden.

Anfänglich, wenn ich im Bronco abseits der Wege genächtigt habe und mein Timing (real pipi) schlecht war ... öffnete ich nur einen Spalt die Tür,
um mich nach draussen hin zu erleichtern - zu groß meine Panik vor Schlangen, anderem Giftzeug und den grossen wilden Tieren da im Dunklen.
(übrigens, trotz Schniedelwutz - grins - gar net mal so leicht, sich dabei nicht einzunässen - :wave: )
... später dann, bin ich barfuß und in Shorts draußen rumgesprungen - auch des Nachts (!) - habe sogar gut und friedlich dort geschlummert,
wenn es im Auto einfach zu hot war ... die Schlangen, Scorpions und Spiders haben sich von selbst in Sicherheit gebracht - grins - und mit den
Bären, Pumas, Wölfen und Coyoten habe ich mich unterhalten - ehrlich, sind keine Monsters die einem an die Wäsche wollen - :top:

... auch viele der menschlichen Einwohner, erscheinen auf dem ersten Blick glatt zum fürchten ... ist aber (meist) gar net so !
Und jaaaaha, hättest du ein mehr an Zeit gehabt um die Komunikationsfreude der Amis zu nutzen ... du hättest manch' dolle Sachen
im schönen Sinne erleben können.

Mit den Cops hatte ich nur gute Erfahrungen, selbst wenn sie sich noch so martialisch gaben ... ich hatte ja nix angestellt und war stets
höflich, freundlich und respektvoll - und irgendwie glaub' ich auch die waren es net gewohnt, aber echt erfreut, so von mir behandelt zu werden - :top:
(Hollywood ist ebens überall Sascha, und fast ein jeder dort - auch die cops - sind "Movie-Stars" ... irgendwie)
 

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sascha ein toller bericht :top: der mich ein wenig neidisch gemacht hat :wave:
 
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jop sehr schöner bericht :top:


wenn ich mal sowas mache nehm ich de needless mit.. , so erspare ich mir die überraschungen.. :wave:
 
SK Kölsch

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hallo Jean-P., meinst du Roland kommt mit, wenn du ihn "nutzlos" nennst? :wave: :nuke: Hi hi, mir ist der Fehler gedanklich auch schon öfter über die virtuellen Lippen gekommen.... als ich nicht wusste, was die needles sind. :top:

Ach Roland, dann könntest du tatsächlich von mir noch was lernen: die Gatorade Flaschen eigenen sich hervorragend, um Pipi im Auto zu machen. Jedenfalls bei meinen Füllständen. Ob afroamerikanische Dödel durch die Andockvorrichtung passen, weiss ich nicht. Mein mittelleuropäisches Überdruckventil passt jedenfalls. :top:


Ich würde ja zu gerne mal wissen, wo du überall genächtigt hast. Ich hätte keine ruhige Minute. Aber ich war tatsächlich erstaunt, wie weit das Land ist (so viele Canyonlandschaften mit platten Land so weit das Auge reicht und an dessen Ende die Canyons. Erst im Flugzeug sieht man, wie klein so ein Ausschnitt des Landes ist. Und noch doller dann die Tatsache, dass es überall hin Strassen gibt. Schon doll die Amis. Oft habe ich gedacht, wie schlimm es für die Bauarbeiter gewesen sein muss. Ständig lief die Klima auf voller Pulle und es war gerade angenehm. Nicht zu kalt. Also Verstecke bestimmt noch und nöcher. Ich habe halt nur alles gesehen, was an der Strasse lag. Und auch da öfter meine Gedanken, was LKW-Fahrer da für ein Beruf ist. Mitten in der Wüste pennen. Irgendwo auf ein Schotterplätzchen. Keene Ahnung, obs da Piraten oder Hells Angels gibt.

Im Death Valley hatte ich zum ersten Mal absolute Stille soweit mein geistiges Logbuch Notizen verzeichnete. Noch so eine Erfahrung. Unweit vom Furnace Creek, das mir gut gefiel, obwohl es objektiv nicht so berauschend war. Dort sind die Abendfotos vom Jeep oben mit Standlicht entstanden. 20 Schritte vom Jeep weg, so dass das Motorknistern verstummte.... und dann eine Stille, die schon nicht mehr angenehm war. In den Canyons hörte man immer die Touristenbomber in 11km Höhe oder und Grillen. Aber im Death Valley... gar nichts. Eine neue Definition von gar nichts. Das wäre eigentlich ein Moment für Pipi inne Augen gewesen, kam aber nicht. Hier war es mehr unglaubliche Freude. Vielleicht auch das unangenehme Gefühl. Meine Ohren dröhnten vor Stille. Ab und zu säuselte der warme Wind am Ohr. Aber sonst gar nichts. Um die Zeit fährt auch kein Auto mehr. Bedrohlich auch, weil ich ja wusste, wie weit ich durch NICHTS gefahren bin, um hierher zu kommen. Ein Überschuss an nichts. Nur Strasse und Hinweisschilder, wie man sein Auto am Leben hält. Vorratsbehälter mit Kühlwasser. Sprich: Probleme die man im übervölkerten Europa einfach nicht kennt.







Wie gesagt, mit Kumpels würde ich nochmal dorthin (Las Vegas und Umgebung) und die Natur erkunden. Aber dieses Ziel ist doch eher utopisch. Zeitlich, finanziell, organisatorisch.

Ich kann aber empfehlen, den ersten Teil meiner Reise wirklich wegzulassen. Entweder startet man von Las Vegas aus in Richtung oster/südosten, dann wieder zurück für den Nord-Westen und SF. Dort gibt es alles was man braucht. Sinnlos war nicht nur der Lake Powell sondern auch der Joshua-Tree-Park. Joshua-Trees haben wir später noch zwangsweise an der Route gehabt. Den Umweg zum Park hätten wir uns sparen können. Und L.A. braucht man als Nicht-Copcarfan und nicht fanatischer Hollywood-Fan nicht. Für mich als Teil eines Hobbyfilmerteams hätte ich Hollywood auch ganz weglassen können. Den SChriftzug sind wir doch noch angefahren, bevor ich mir eventuell ein Leben lang Vorwürfe mache. Und die Canyonsvon Flagstaff kommend Richtung Norden braucht man nicht unbedingt. Jo, das Hotel war interessant. Wir hatten unseren Balkon in den glasüberdachten Innenhof, der ein Restaurant war. Das war sehr schön, dort zu sitzen. Dort haben wir den ersten Canyon gesehen. War aber doof (im Verhältnis zu dem was danach kam). Im Canyonlands lassen sich die Teile ganz anders betrachten. Da stehste direkt am Abgrund, an dem es 2km senkrecht runter geht. Das macht es so unwirklich. Deutsche Augen kennen nur Berge, an denen man auch herunter gucken kann. Dort ist das anderes. Du siehst nur die Kante und ab da beginnt wieder eine andere Welt, die 2km und unendlich entfernt ist. Das war so gigantisch und illusorisch, dass meine Höhenangst ausgetrickst wurde. Am enttäuschenden Hoover, wo man immer Bezugspunkte hatte, kam sie dagegen wieder zum tragen.

Das wäre jedenfalls mein Tipp: den ganzen Shit von LA bis Flagstaff kann man sich sparen. Viel Gurkerei für "nichts".

Überflüssig war auch der 4-Länder-Punkt. Zahlste 5 Dollar, um in ein künstliches Micro-Dorf zu kommen, wo man mit einem Fuss die Staaten Utah, Arizona, Colorado und Nevada betreten kann. Wer braucht das? Bullshit. Ja, Erdkunde-LK-Lehrer haben vielleicht Spass daran haben und Touristen, die alles abfahren, was der Reisefüherer vorschlägt.
 
SK Kölsch

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Noch ein wichtiger Tipp was hungrige Zeitgenossen betrifft. LV ist das Paradies fürs Frühstück und Dinner. Damit hätte ich nicht gerechnet. Dachte da wäre alles teuer. Für je 13 Dollar gab es da jeden Tag Buffet. Und dolle Auswahl noch dazu. Asiatisch. Italienisch. Amerikanisch. Getränke mit drin. Es war wie im Schlaraffenland. Nein, es war das Schlaraffenland. Wir waren im The Orleans. In der Woche sind die Zimmer wesentlich günstiger. Keine Ahnung warum das Essen so günstig ist. Um die Spieler bei Laune zu halten? Wir haben nur 2 Doller verzockt. Uns hats genervt, das Gedudel. Und für das männliche Auge war schön, dass das Orleans mit die nackigsten Cocktailbunnies hatte (da bekommt COCKtail schon wieder ne andere Bedeutung, was). Das fand ich aber so abgefahren (schon zum Frühstück lief dir Bugs Bunny so über den Weg), dass man die Erotik nicht geniessen konnte.... und irgendwie taten die Damen mir auch leid, dass die den alten Säcken die kostenlosen Getränke an die Automaten bringen mussten. Man hatte das Gefühl da spielten nur die letzten Wracks, bei denen es darum geht, mit den letzten 10 Dollar um alles oder Homeless zu spielen. Mit Hartgeld brauchteste gar nicht erst ankommen. Nur Scheinchen.
 
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hallo Jean-P., meinst du Roland kommt mit, wenn du ihn "nutzlos" nennst? :top: :nuke: Hi hi, mir ist der Fehler gedanklich auch schon öfter über die virtuellen Lippen gekommen.... als ich nicht wusste, was die needles sind. :top:
ja klar kommt er...

the grim und needlees... das ist ein unschlagbares team :wave:
 
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YEP - "grimmig" & "nutzlos" (klingt ja schon fast nach 'nem Roadmovie) - :top:
... mein Nick stammt übrigens von dem Wüstenkaff Needles in California,
ich hatte dort meine Base und gute Bekannte. Ich habe es nur verballhornt mit
dem zuzüglichen "e" --- es lässt sich auch schön mit spielen: needLESS - :)

Über die Spielsucht der Amis habe ich auch immer und immer wieder gestaunt -
werd' ich wohl niemals verstehen oder begreifen.

Sascha, zu deinen "Alligator-Pullen" - grins
... ich mag kein Pipi im Auto - :nuke: - auch net in Flaschen.
(hätte immer die Befürchtung, mein Zeugs ätzt sich irgendwann nach außen ...)
Beim "draussen-pennen" isset sogar sinnvoll, deine spezielle Duftmarke um DEIN
Camp zu setzen !

Fernab der Städte kannst gut und sicher draußen nächtigen - Platz gibbet ja reichlich dazu.
Keiner kommt Nächtens in die Nähe deines Wägelchens; jeder muß ja damit rechnen, dass
'ne Kanone da drinnen griffbereit ist ... ob es das Wert ist ... !!?
(wäre auch der wirklich schlimmste Fall, kann da aber nix zu berichten - ist mir nie derart passiert)

... und außerdem gibt es massig Stellen, da siehste und hörste Wochen- oder gar Monatelang nix von Menschen.

1_Siskiyou.jpg

Front und Beifahrer-Seitenscheiben, sind mit ALU-Sichtschutz von innen Verdunkelt.
Ihr könnt euch net vorstellen, welches Spektakel bei Sonnenuntergang dort die
Zikarden und Frösche abzogen --- uii uii uii (hinter den Sträuchern ist ein Fluß - der Rogue-River in Oregon)
Die Rehe ignorierten mich, stolzierten fast in Streichelweite an mir vorbei - zur Tränke.
Auch Mr.Blackbear oder Sir Cougar kamen um mich zu bewundern, hab' ich oft erlebt - muß wohl echt komisch ausschaun - :wave:
... übrigens, jeden Morgen sonnte sich in zwei Meter Entfernung der vorderen Stoßstange
eine Klapperschlange - ich nannte sie Gunilla ... am dritten Tag, sind wir bereits gemeinsam spazieren gegangen - :top:
Zu mehr kam es allerdings net, denn an Tag vier - zog ich dann weiter ... treu- und rastlos, wie ich nun einmal war.
... oder sagen wir mal, ich habe Gold im Werte von ca. 250 Dollars "gewaschen" und eingesackt - reichte wieder, für WEITER.

(habe es extra mal in grösserer Auflösung belassen ... eines der wenigen Fodos, die ich überhaupt noch besitze - Leiders)


HIER in Germany musse ja schon Angst haben auf'm Autobahn Rastplatz 'nen Nickerchen im Trailer,
Wohnmobil oder im Fahrzeug zu machen - dat Gesocks lauert bereits in den Büschen, mit dem Knock-out Gas!
 
V8pit

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hi saschsa,

ein guter bericht,

ich lebe nun hier und es ist dammend fucking hard :nuke: ...but

was du beschrieben hast mit pipi :hmmm: in den augen und gigantonismus......

es ist für einen europäer einfach nicht zu beschreiben das europa mit seinen wirklich fantastischen schönen flecken nur eine fliegenschiss auf der landkarte ist..... man möge mir verzeihen oder auch nicht ..ist mir wurst! :top:

aber dieses land ist gigantisch.....alle arten von klimzonen...von anarktis bis sahara....alle arten von naturwundern....

deutschland(80 mio einwohner) ist gerademal ein bischen grösser als kansas(3 mio einwohner)....das sind weiten!!!! :top:

und was die cops angeht....take it easy....only die state trooper sind manchmal ungeniessbar... sind alle ehemalige marines und very proudly( fühlen sich extrem wichtig) der rest gaaaannz normale arschlöcher , like me :top: , bei einem gehalt von gerade mal ca 30000.- usd per year...(in kansas).... habe bis jetzt nur nette erfahungen gemacht...sind echte nette jungs(sometimes nice girls :wave: )...

richtig beschissen ist :wave: !!!!!!auszugsweise wie in deinem bericht:

der hier angebotene kaffee...,.,. habe meine eigene saeco mit imported coffee ..mmmmhhh....

die auswahl an brot(kann man einfach nicht als soches bezeichnen) backe nun selber!

wurstwaren sofern vorhanden........ meist eine katastrophe....habe nun lieferranten die nach dt. bayrischen rezept produzieren..mmmmhhhh

hotelfrühstück...... besser du gehst in ein deutsches gefängniss zum frühstücken

die dummheit der meisten hier angestellten.....von sackblöde über inzess zu genetisch gescheitertem projekt

ein paar positiven seiten :top: . in kürze(gibt viele mehr)...


wenn du nicht wie ich gerade in einer dammend fucking wired town gelandest bist ...

überall freundliche menschen.... nette gespräche... auch freundschaften...

offenheit und eine wirkliche verbundenheit mit dieser gigantischen nation..richtig egreiffend manchmal...

war gerade der 4 juli- independence Day------big celebration-- da wurde in der vergangenheit den königlichen idioten von great briten kräftig in den arsch getreten... :wave:

und noch vieles mehr...

gruß lone wolf

der gerade mit 110 degree tanzt und fürchtelich in der arschbacke schwitzt... :)
 
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